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Im Weimarer Land wieder alles normal

THÜRINGEN – Das Bildungsministerium hat die Schulen im Weimarer Land ab heute wieder in den Regelbetrieb mit vorbeugenden Infektionsschutz versetzt. Grund ist das stark zurückgegangene Infektionsgeschehen in den vergangenen Tagen. Der Unterricht und die Betreuung können wieder ohne coronabedingte Einschränkungen stattfinden. Gegebenenfalls angeordnete Quarantänemaßnahmen des örtlichen Gesundheitsamts gelten allerdings weiter.

„Ich bedanke mich herzlich bei den Schulen für die schnelle Umsetzung der erhöhten Schutzmaßnahmen und bei Eltern und Schülern für das Verständnis für daraus resultierende Einschränkungen“, sagt Bildungsminister Helmut Holter (Linke). „Dem Landkreis Weimarer Land danke ich für die Anstrengungen, die zur schnellen Eindämmung der Infektionen in der Region geführt haben. Wir werden das Infektionsgeschehen in allen Regionen Thüringens weiter ständig im Blick behalten und reagieren, wenn es nötig wird.“

Wegen zuvor stark angestiegener Infektionszahlen im Landkreis Weimarer Land hatte das Bildungsministerium am 17. September 2020 zum ersten Mal für einen gesamten Landkreis als Vorsichtsmaßnahme den Wechsel aller Schulen in Stufe Gelb laut Thüringer Stufenplan angeordnet, gültig ab 21. September. Angeordnet worden war der erhöhte Schutz für Personen mit Risikomerkmalen.




68 Prozent ohne Gegenkandidaten: Der Neustart mit Hirte als CDU-Landeschef ist misslungen

von KLAUS KELLE

ERFURT – Ein kraftvoller Neuanfang sieht ganz anders aus. Ein Landesparteitag der CDU ordnete am Samstag in Erfurt die Parteispitze nach der verheerenden Wahlniederlage im vergangenen Jahr neu. Der Bundestagsabgeordnete Christian Hirte bekam ohne Gegenkandidaten nach einer schlappen Vorstellungsrede magere 68 Prozennt der Delegiertenstimmen. Auch der Landtagsabgeordnete Christian Herrgott erhielt bei seiner Wahl zum neuen Generalsekretär mit 57 Prozent ein sehr schwaches Ergebnis. Sein ehemaliger Landtagskollege Wolfgang Fiedler hatte Hergott zuvor in einem Grußwort aufgefordert, in dieser Funktion „fleißiger zu sein, als im Landtag“.

Die drei Landtagsabgeordneten Raymond Walk, Beate Meißner und Thaddäus König sind zukünftig Hirtes Stellvertreter. Alle drei sind Landtagsabgeordnete und mit Ausnahme von Raymond Walk kaum bekannt in Thüringen. Für Unmut bei vielen Delegierten sorgten im Vorfeld des Parteitages Versuche, die Europaabgeordnete Marion Walsmann, die schon im März als Stellvertreterin vorgeschlagen wurde, zum Verzicht auf eine Kandidatur für einen Stellvertreterposten zu drängen. Auf dem Parteitag gab es von der wegen einer Fahrt unter Alkohol aus dem Wettbewerb um einen Stellvertreterposten genommene Landrätin Schweinsburg denn auch eine Unterstützungslaudatio für ihre von Hirte vorgeschlagene Ersatzkandidatin Meißner. Das Ganze mutete ziemlich skurril an, den Walsmann, die einst in ihrem Wahlkreis Bodo Ramelow besiegte, gilt beim neuen Parteichef offenkundig als zu unabhängig und kritisch. Walsmann war von mehreren Kreisverbänden vorgeschlagen worden und unterlag bei der Wahl zum Parteivize letztlich, weil acht stimmen fehlten. Immerhin wurde sie später als Beisitzerin doch noch in das Führungsgremium der Thüringer CDU gewählt.

Der frühere erfolgreiche Ministerpräsident Bernhard Vogel würdigte die Verdienste des bisherigen Landesvorsitzenden Mike Mohring. Im vergangenen Jahr bei der Landtagswahl gescheitert mit einem Stimmenverlust von über elf Prozent bei der CDU, versprach er unter Applaus, er  „gehe jetzt von der Brücke, aber mein Herz bleibt“. Erst vor wenigen Tagen wurde Mohring in Weimar als Bundestagskandidat der CDU für das kommende Jahr vorgeschlagen. Kaum vorstellbar, dass die Union im Freistaat zukünftig auf ihren besten Strategen und Redner verzichten will.

Ein wichtiges Thema des Parteitages war auch die Aufarbeitung der kurzzeitigen Wahl des FDP-Politikers Thomas Kemmerich zum Ministerpräsidenten mit den Stimmen von CDU, AfD und Liberalen. Der neue Vorsitzende Christian Hirte war danach als Ostbeauftragter der Bundesregierung entlassen worden, weil er Kemmerich auf Twitter zur Wahl gratuliert (!) hatte. Bekanntlich sorgte Bundeskanzlerin Merkel damals aus Südafrika per Telefon dafür, dass die demokratische Wahl in Thüringen „rückgängig“ gemacht werden müsse. Und skandalöser Weise vollzogen ihre Helfershelfer die Ansage der Chefin ohne Murren. Demokratie geht anders.

Hirte hatte zuvor das CDU-Mantra von der Äquidistanz gegenüber rechten nud linken Radikalen bekräftigt, das auch von einem Bundesparteitag mal beschlossen worden war. Doch was stört die Union ihr Geschätz von gestern? Nochmal zur Erinnerung: Ministerpräsident Bodo Ramelow und seine Koalition der Verlierer aus Linken, Grünen und SPD sind bei den Wählern krachend gescheitert und abgewählt worden. Nur durch die Anordnung der Kanzlerin und das anbiedernde Verhalten der Thüringer CDU-Landtagsfraktion sitzt der von den Bürgern Thüringens abgewählte Ramelow noch immer in der Staatskanzlei und führt die Politik der schon zuvor schlechtesten Landesregierung seit 30 Jahren ungerührt fort. Ein Schlag ins Gesicht der bürgerlichen Mehrheit in der Bevölkerung des Freistaates.

Erfrischend dazu aber der Auftritt des gerade vor einer Woche gewählten Landesvorsitzenden der WerteUnion, der konservativen Basisbewegung der einst im Freistaat dominierenden Partei. Prof. Hans Pistner ging ans Rednerpult und sprach das aus, was erkennbar viele Delegierte im Saal dachten, sich aber nicht trauen in Machtpolitik umzusetzen. Pistner:

„Bei der demokratischen Kemmerich-Wahl mit allen Stimmen der CDU-Landtagsabgeordneten und der FDP wehte der Mantel der Geschichte heran. Man hätte ihn nur greifen und anziehen müssen -ohne eine Koalition mit einer teils rechtsradikalen Partei einzugehen. Stattdessen stieß man den Mantel von sich. Das war Selbstmord aus Angst vor dem Tod.“

 

 

 




Landesparteitag der CDU: Was ist aus der stolzen Thüringen-Partei geworden?

von KLAUS KELLE

ERFURT – In den Kreisverbänden der CDU wächst vor dem Landesparteitag am Wochenende spürbar der Unmut. Grund ist die Gutherrenart, mit der der designierte nächste Landesvorsitzende, der Bundestagsabgeordnete Christian Hirte, seine zukünftige Führungsmannschaft verkündet. Nämlich per Kurznachrichtendienst Twitter.

Dort schlug er jetzt die Landtagsabgeordnete Beate Meißner als eine von drei zukünftigen Stellvertretern vor. Ursprünglich sollte die allerdings Generalsekretärin der thüringischen CDU werden. Hirte kündigte an, gegebenenfalls einen anderen Namen für die Personalie des Parteimanagers erst zum Landesparteitag der Thüringer CDU am Samstag zu benennen. Warum der allseits geschätzte und derzeit amtierende Generalsekretär Raymond Walk nicht im Amt verbleiben darf, ist Hirtes Geheimnis. Dessen ungeschickte Personalrochaden verstören die CDU-Basis auch ob der ungeklärten Spitzenkandidatur. Zwar hat sich der neue Fraktionsvorsitzende Mario Voigt gegenüber dem linken Minderheitsbündnis schriftlich zu einer Landtagswahl im April kommenden Jahres verpflichtet, aber gut sieben Monate vor der Wahl steht die einstige Thüringenpartei ohne einen vorzeigbaren Spitzenkandidaten vor der thüringer Wählerschaft.

Mit im Spiel von Hirtes Personalpaket war zeitweise auch die Greizer CDU-Landrätin Martina Schweinsburg. Sie sollte eine der drei CDU-Landesvize werden. Seit 1994 ist sie Landrätin, und nicht wenige Parteifreunde fragen sich: warum eigentlich noch? In der Corona-Krise wirkt Schweinsburg überfordert. Ihr Landkreis Greiz verzeichnet relativ hohe Corona-Infektionszahlen. Die Thüringer Landesregierung hatte mehrfach die Vorlegung eines Konzepts zur Eindämmung der Pandemie in der Region eingefordert. Fehlanzeige!

„Wir erfahren aus der Presse, welche Maßnahmen Frau Schweinsburg umsetzen will“, sagte Gesundheitsministerin Heike Werner (Linke) nahezu resignierend zu diesem Zustand. Schweinsburg jedoch wehrte sich, obwohl Greiz Corona-Hotspot ist, vehement gegen schärfere Regeln vor der Haustür als in Thüringen insgesamt. Der  Schwerpunkt der Infektionen liege in den Pflegeheimen, deshalb werde sie einfach  das Besuchsverbot dort und in den Kliniken fortsetzen.

Noch spannender wird es in einem anderen Bereich, denn Martina Schweinsburg ist als Landrätin des Kreises Greiz auch Aufsichtsratsvorsitzende des Kreiskrankenhauses Greiz GmbH. Das Krankenhaus ist größter Arbeitgeber in der Region. Zur Krankenhaus-Gesellschaft gehört auch das Kreiskrankenhaus im benachbarten Kreis Orla-Saale in der Stadt Schleiz.  Bereits im Jahr 2017 liefen Verluste in Höhe von 1,3 Millionen Euro im Greizer Krankenhaus auf. Ein Jahr später waren es dann 2,5 Millionen.

Als einen Grund für die finanzielle Schieflage nennt Schweinsburg Rechnungen über 2,4 Millionen Euro, die der vergangene Geschäftsführer Georg Detter hinterlassen habe. Er war nur sechs Monate im Amt.

Wenig überzeugende Amtsführung, fehlende Transparenz – als ob das alles nicht genug ist, wurde die Landrätin Ende Juli auf einer Fahrt mit ihrem Auto von Greiz nach Hause von der Polizei kontrolliert. Nach ihrer Darstellung habe sie mehrfach gepustet, ohne dass es „ein verwertbares Ergebnis“ gegeben habe. Beim Alkoholtest auf der Polizeiwache gab es das dann allerdings doch:

Der Blutalkoholwert lag über 0,5 Promille, eine Geldbuße von 500 Euro, zwei Punkte in Flensburg und Fahrverbot drohen. Aus Polizeikreisen ist zu hören, die CDU-Politikerin habe sich gegen die Kontrolle gewehrt. Anders die Darstellung von Schweinsburg gegenüber der „Ostthüringer Zeitung“. Sie räumte ein „ein Glas Wein getrunken“ zu haben, beschwerte sich aber gleichzeitig über das Verhalten der Polizeibeamten, die ihr körperliche Gewalt angedroht hätten.

Wie auch immer: Schweinsburgs Agieren in jüngster Zeit ist alles andere als eine überzeugende Bewerbung für eine führende Rolle in der Landes-CDU, die ohnehin nach der Wahlniederlage im vergangenen Jahr in einem schlimmen Zustand ist. Und deshalb ist Frau Schweinsburg jetzt raus aus dem Rennen.

Die Partei Adenauers und Kohls, die mit den beiden herausragenden Ministerpräsidenten Bernhard Vogel und Dieter Althaus den Weg des Freistaates in eine gute Zukunft maßgeblich lenkten, ist nach der Abwahl von Christine Lieberknecht 2014 nicht mehr wiederzuerkennen.

Einst mit einem klaren Kurs und CDU-Handschrift in der Wirtschaftspolitik, in der Familienpolitik, bei der Inneren Sicherheit, ist die Partei für ihre treuesten Stammwähler kaum noch erkennbar, sind die Christdemokraten heute nur noch Steigbügelhalter ausgerechnet für einen von der Bevölkerung abgewählten Ministerpräsidenten Bodo Ramelow (Linke) an der Spitze einer rot-rot-grünen Koalition der Verlierer. Geduldet und unterstützt ausgerechnet von der CDU, die sich gern – lange zurecht – als Partei der Deutschen Einheit feiern lässt.

Der Prügelknabe der Union nach dem Wahldesaster 2019 mit minus 11,8 Prozent ist  ausgerechnet der bisherige Landeschef und Spitzenkandidat Mike Mohring. Das politische Ausnahmetalent aus Apolda wurde – wie bei der CDU bundesweit so üblich – nach der Schmach am Wahltag mit Schimpf und Schande vom Hof gejagt. Doch war er tatsächlich der (Allein-)Schuldige an der bösen Schlappe? Oder lag es eher am zeitweise desaströsen Gesamtbild der Union?

Aber es gibt auch gute Nachrichten für die Union in Thüringen. Erst gerade wurde Mike Mohring, der an der Basis der Partei bis heute ungebrochen beliebt und ein exzellenter Redner ist, vom Kreisverband Weimarer Land als Bundestagskandidat vorgeschlagen. Beim Landesparteitag wird sich die Europaabgeordnete Marion Walsmann ins Rennen um einen der drei Stellvertreter-Posten im neuen Landesvorstand bemühen – was, wie man hört, ausdrücklich NICHT dem Willen Hirtes entspricht. Walsmann gehört seit Jahrzehnten zu den prägenden Köpfen der CDU im Freistaat, hat vor zwei Jahren erst einen fulminanten Wahlkampf um das Oberbürgermeisteramt in der Landeshauptstadt Erfurt hingelegt, wo sie erst in der Stichwahl scheiterte, aber mit rund 42 Prozent ein für die CDU herausragendes Ergebnis erzielte. Und zum Landesparteitag: So ein bisschen echte Auswahl für die Delegierten bei Personalentscheidungen, das kann ja in einer Demokratie auch nicht schaden…

 




Kluge Köpfe kommen zu Thüringens Hochschulen

ERFURT – Die Hochschulen im Freistaat sorgen für eine Nettozuwanderung von akademischen Fachkräften nach Thüringen. „Zwar startet rund die Hälfte der Thüringer Hochschulabsolventen ihre berufliche Karriere außerhalb des Landes“, sagte Wissenschaftsminister Wolfgang Tiefensee (SPD) heute während der 2. Thüringer Landeswissenschaftskonferenz im Erfurter Augustinerkloster. Andererseits stammen rund zwei Drittel der Studierenden ohnehin von außerhalb Thüringens – 37 Prozent aus West-, 15 Prozent aus Ostdeutschland und 14 Prozent aus dem Ausland. „Das heißt, unter dem Strich gelingt es uns offenbar, kluge Köpfe außerhalb der Landesgrenzen für Thüringen zu gewinnen“, sagte Tiefensee.

Mit dieser Einschätzung bezog sich Tiefensee auch auf einen Vortrag des Arbeitsmarktexperten und Abteilungsleiters im Thüringer Arbeitsministerium, Prof. Dr Michael Behr, in dem dieser den Beitrag der Hochschulen zur Deckung des Fachkräftebedarfs im Freistaat analysiert hatte. Dessen zentrale These: Trotz der schrumpfenden Schulabgängerzahlen sei es den Thüringer Hochschulen seit Mitte der 90er Jahre gelungen, die Zahl der Studierenden erheblich zu steigern und schließlich auf hohem Niveau zu halten. So hatte sich die Zahl der Studienanfänger in Thüringen zwischen 1995 und Ende der 2000er Jahre von 5.800 auf zeitweise mehr als 11.000 nahezu verdoppelt und liegt seitdem konstant bei knapp 10.000 Studienanfängern pro Jahr. Gleichzeitig war die Zahl der Abiturienten im selben Zeitraum von 8.400 auf knapp 6.000 deutlich gefallen.

„Die Hochschulen sind ein starker Attraktor für gut ausgebildete junge Menschen“, so Behr. „Das macht ihre enorme Bedeutung für die Wirtschaft und den Arbeitsmarkt in Thüringen aus.“ Das gilt um so mehr, als sich das Verhältnis von Studienanfängern aus Thüringen zu solchen von außerhalb Thüringens komplett gedreht hat: Stammten bis etwa zur Jahrtausendwende rund zwei Drittel der Neustudierenden aus dem Freistaat selbst, sind es inzwischen nur noch rund ein Drittel – die überwiegende Mehrheit kommt mittlerweile aus anderen Bundesländern oder dem Ausland zum Studieren nach Thüringen. „Die Hochschulen haben ihre Attraktivität in den vergangenen Jahren also über die Landesgrenzen hinaus in einem wirklich signifikanten Maße gesteigert und so dazu beigetragen, die sinkende Zahl von Schulabgängern mit allgemeiner Hochschulreife zu kompensieren“, so Behr. „Das kann man schon als kleines ‚Thüringer Hochschul-Wunder‘ bezeichnen.“

Dazu beigetragen hat aus Sicht des Wissenschaftsministers nicht zuletzt die jahrelange verlässliche und auskömmliche Hochschulfinanzierung durch das Land. Erst in diesem Monat war die neue „Rahmenvereinbarung V“ unterzeichnet worden, die die Finanzierung und die Entwicklungsziele für die Hochschulen bis 2025 festschreibt. Insgesamt stellt das Land in diesem Zeitraum knapp 2,7 Milliarden Euro für seine Universitäten, Fachhochschulen und die Duale Hochschule bereit – ein kumulierter Aufwuchs um 302 Millionen Euro gegenüber 2020. „Der Mittelaufwuchs von vier Prozent jährlich ist ein klares politisches Bekennt­nis des Landes zum Wissen­schafts­stand­ort Thüringen“, betonte Tiefensee. „Trotz schwieriger Zeiten hat Thüringen mit diesem Kraftakt eine langfristig sichere Perspektive für seine Hochschulen geschaffen.“

Einen Wermutstropfen sieht Arbeitsmarktexperte Behr mit Blick auf die Fachkräftefrage dennoch: „Die Haltequote beim akademischen Nachwuchs könnte noch höher sein, wenn das Beschäftigungssystem im Freistaat insgesamt aufnahmefähiger für Hochschulabsolventen wäre.“ So liegt der Bedarf an Akademikern auf dem Thüringer Arbeitsmarkt bei 14,4 Prozent, im Bundesschnitt bei 18,8 Prozent und in einigen Bundesländern (v.a. den Stadtstaaten Berlin, Hamburg und Bremen sowie Hessen) über 20 Prozent. Dies sei insbesondere eine Folge der insgesamt kleinteiligeren Wirtschaftsstruktur Thüringens, in der sich das Fehlen von Firmenhauptsitzen und Forschungsabteilungen auch in diesen Zahlen bemerkbar mache. „Ein langfristiges politisches Handlungsziel besteht also darin, die Akademisierungslücke im Thüringer Beschäftigungssystem zu überwinden und durch Größenwachstum und eine höhere Forschungsintensität der Betriebe zusätzliche Jobs für Hochschulabsolventen zu schaffen.“

Gerade um die Passfähigkeit von Hochschulausbildung und Wirtschaftsstruktur zu verbessern, hat das Wissenschaftsministerium das Thema Fachkräftesicherung in den Mittelpunkt der diesjährigen Sitzung der Landeswissenschaftskonferenz gestellt. „Es muss uns in den nächsten Jahren noch besser gelingen, Wirtschaft und Wissenschaft miteinander zu verzahnen“, sagte Tiefensee. „Die Entwicklung des Hochschulsystems und der Forschungsinfrastruktur dürfen nicht losgelöst von den wirtschaftlichen Herausforderungen betrachtet werden.“




Aggressive Linke unterstützen Pädo-Ideologie Kentlers und stören friedliche Demonstration in Erfurt

ERFURT – Der“Bus der Meinungsfreiheit“ ist wieder unterwegs. Start war heute auf dem Domplatz in Erfurt. Die Initiative „Demo für Alle“ will in mehreren Städten Deutschlands über die schädliche Wirkung der sogenannten „Sexualpädagogik der Vielfalt“ in Schulen und Kindergärten informieren. Was heute in vielen Einrichtungen unseres Landes gelehrt wird, hat ihren Anfang in den 70er Jahren genommen als der Sozialpädagoge Helmut Kentler eine Modelleinrichtung auf die Beine stellte, die auf einer pädophilen Agenda beruhte.

Kentler hatte Zeit seines Lebens für die Abschaffung des §174 (sexueller Missbrauch von Schutzbefohlenen) gekämpft. Mit Genehmigung und Finanzierung der Berliner Senatsverwaltung wurden damals 13- bis 15-jährige Jugendliche – sogenannte „Trebegänger“ – aus der Obhut des Jugendamtes in die Pflege zu pädosexuellen Männern gegeben. Obwohl Kentler inzwischen verstorben ist, ist seine sogenannte „Pädagogik“, die auch den Geschlechtsverkehr zwischen erwachsenen Männern und Minderjährigen beinhaltet, bis heute Grundlage des Lehrstoffs in Schulen und Kitas. So wird in der Konsequenz das Tabu sexueller Handlungen zwischen Erwachsenen und Kindern unterlaufen.

Hedwig von Beverfoerde, Deutschlands bekannteste Familien-Aktivistin, kritisierte dieses skandalöse Vorgehen in ihrer Rede auf dem Domplatz, begleitet von Pfeifkonzerten linker Jugendgruppen (Foto), auch der Grünen Jugend, die sich nach Kräften mühten, die Kundgebung in Erfurt zu verhindern und den Bus der Familienschützer zu blockieren. Erst durch ein großes Polizeiaufgebot konnte die Veranstaltung ermöglicht werden – im 30. Jahr der Deutschen Einheit ein skandalöser Vorfall. Dutzende grellbunt aufgebrezelte linke Regenbogen-Aktivisten versuchten, durch das Abspielen ohrenbetäubender Musik und mit „Nazis raus!“-Sprechchören, den Abbruch einer ordnungsgemäß angemeldeten demokratischen Versammlung zu erzwingen – letztlich ohne Erfolg. Um die Einhaltung von Corona-Abstandsregeln scherten sich die linksgrünen Protestierer im Gegensatz zu den „Demo für Alle“-Teilnehmern nicht.

An deren Kundgebung nahmen auch zahlreiche Teilnehmer der am Wochenende in Erfurt stattfindenden „Schwarmintelligenz“ statt, die als das wichtigste Treffen konservativer und liberaler Milieus in Deutschland gilt. Der Schutz unserer Kinder und der traditionellen Familie ist für diese Menschen eines der wichtigsten Themen überhaupt.

Schwarmintelligenz-Veranstalter Klaus Kelle sprach dann auch kurz zu den zahlreichen friedlichen Demonstranten. Unter lautem Beifall rief er: „Wir werden gegenüber dieses Extremisten, die den sexuellen Missbrauch von Kindern mit ihrem aggressiven Vorgehen unterstützen, keinen Meter zurückweichen!“

 




Verfolgungsjagd in Eisenach: Drei Polizisten verletzt

EISENACH – Drei Polizeibeamte sind heute Mittag bei einem Einsatz in der Georgenstraße verletzt worden. Die Beamten waren in eine Wohnung gerufen worden, um nach Fällen häuslicher Gewalt eines guineischen Mann (20) aus der Wohnung seiner Lebenspartnerin zu verweisen.

Beim Eintreffen der Streifenwagen flüchtete der Tatverdächtige sofort zu Fuß, die Beamten nahmen  die Verfolgung, ebenfalls zu Fuß, auf. Da warf der Flüchtlige zunächst Gegenstände auf die Beamten und griff sie dann körperlich an. Mehrere Polizisten konnten den Kriminellen schließlich unter Einsatz von Pfefferspray unter Kontrolle bringen. Drei beamte wurden dabei verletzt, der Guineer erlitt Schürfwunden und Reizungen im Gesicht.

 




Attraktive Ausbildung bei der Stadt Weimar

WEIMAR – Die Stadt Weimar bietet jungen Menschen weiterhin gute Zukunftschancen.Von 1990 bis heute absolvierten bei der Stadtverwaltung 316 Jugendliche ihre Ausbildung und wurden anschließend überwiegend in unbefristete Arbeitsverhältnisse übernommen.

Im Ausbildungsberuf „Verwaltungsfachangestellte“ haben am 1. September vier Azubis ihre Ausbildung und ein Stadtinspektoranwärter den Vorbereitungsdienst in der Laufbahn des gehobenen nichttechnischen Verwaltungsdienstes begonnen.

Ab 1. Oktober 2020 werden vier BA-Studenten das Studium an der Dualen Hochschule Gera-Eisenach in der Fachrichtung „Wirtschaftsinformatik“ und in der Fachrichtung „Management in öffentlichen Unternehmen und Einrichtungen“ aufnehmen.

Derzeit befinden sich 23 Auszubildende, Beamtenanwärterinnen und -anwärter sowie BA-Studierende in der Ausbildung bei der Stadtverwaltung Weimar.




Sensation im Erfurter Zoopark: Drei Löwenbabys geboren

ERFURT – Im Erfurter Zoopark sind drei gesunde Löwenbabys zur Welt gekommen. Bisher hat nur Mutter Bastet direkten Kontakt mit den Welpen. Vater Aslam, Geschwisterchen Latika, Tierpfleger und auch die Zootierärztin dürfen nur kurz einen Blick aus sicherer Entfernung werfen. Für alle heißt es „Zutritt verboten“. Die Mutter wacht streng über ihre Schützlinge.

Nach der dramatischen Löwengeburt im vergangenen Jahr sind alle Mitarbeiter des Zooparks überglücklich. Zoodirektorin Sabine Merz: „Bastet ist eine super Mutter und wir alle hoffen, dass diesmal alles reibungslos verläuft. Die ersten Tage im Leben eines Neugeborenen sind immer kritisch, aber Bastet macht sich gut und verteidigt ihre Welpen selbst gegen Cheftierpflegerin Sabine Fuß. Das sind sehr gute Zeichen.“

Hinter die Kulissen dürfen derzeit nur die Raubtierpfleger, alle anderen müssen draußen bleiben. Ruhe und Schutz der Welpen haben absoluten Vorrang. Bis die Jungtiere für Besucher zu sehen sind, werden noch einige Wochen vergehen.




Funke-Druckzentrum wird geschlossen: 270 Mitarbeiter in Erfurt verlieren ihre Jobs

ERFURT – Ein ganz schwerer Schlag für die Mitarbeiter des Druckzentrums der Funke Mediengruppe in Erfurt: Angesichts sinkender Auflagen und einer veralteten Drucktechnik hat sich der Essener Medienkonzern entschlossen, das Zentrum Ende kommenden Jahres zu schließen. Für die 100 Drucker und 170 Versandhilfekräfte sollen sozialverträgliche Lösungen gefunden werden, heißt es aus dem Haus.

Die drei Thüringer Regionalzeitungen und die Anzeigenblätter des Verlages sollen ab 2022 in Braunschweig gedruckt werden.

Die „Thüringer Allgemeine“, die „Thüringische Landeszeitung“ und die „Ostthüringer Zeitung“ erreichen nur noch eine Auflage von etwa 200.000 Exemplaren am Tag. Nach der Vollendung der deutschen Einheit vor 30 Jahren waren es noch 550.000. Beobachter sehen in dem Prozess, bei dem nahezu alle Regionalzeitungen in Deutschland massiv an Auflage verlieren in Thüringen, die zusätzliche Problematik der spürbaren politischen Unausgewogenheit, die den politischen Wirklichkeiten im Freistaat nur noch selten gerecht wird.

Die SPD-Landtagsfraktion meldete sich inzwischen mit der Forderung zu Wort, dass Druckzentrum solle erhalten werden. Thüringen müsse nun Zentrum des medialen „Digitalisierungs-Prozesses“ werden.

 

 




Grüne Baerbock im ZDF: Fast wurde in Thüringen ein Nazi gewählt! Kemmerich (FDP) schaltet Anwalt ein

ERFURT – Im dritten Wahlgang platzte am 5. Februar die Bombe im Landtag von Thüringen. Eine Mehrheit der Abgeordneten stimmte gegen den vorher von der Bevölkerung abgewählten Linke-Politiker Bodo Ramelow und für den FDP-Politiker Thomas Kemmerich als neuen Ministerpräsidenten (Foto). Offenbar mit den Stimmen von CDU, FDP und AfD. Der Thüringer Frühling dauerte nur drei Tage, nachdem Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) aus Südafrika zum Telefon gegriffen und angeordnet hatte, diese Wahl „rückgängig zu machen“. Der Druck auf FDP-Bundeschef Christian Lindner, dem mit der Aufkündigung aller Regierungskoalitionen in Bundesländern, in denen die FDP am Kabinettstisch sitzt, gedroht wurde, tat das Übrige.

Nun der völlig oberzogene Nachschlag von Grünen-Chefin Annalena Baerbock. In der ZDF-Sendung „Markus Lanz“ sagte sie allen Ernstes: „In Thüringen standen wir kurz davor, dass ein Nazi, jemand, der nicht auf dem Boden des Grundgesetzes steht, zum Ministerpräsidenten gewählt wird. Dieser Moment hat mich erschüttert. Ich glaube, der hat wahnsinnig viele Menschen in diesem Land erschüttert.“

Ein „Nazi“? Wirklich? Oder weiß die junge Frau Baerbock gar nicht so genau, was „Nazis“ wirklich waren? Mit Geschichtsverständnis haben es ja viele nicht mehr so im bunten Deutschland. FDP-Chef Thomas Kemmerich hat jedenfalls inzwischen einen Rechtsanwalt eingeschaltet für den Fall, dass die Grüne ihn gemeint haben sollte. Und genau das ist nicht eindeutig, denn grüne Strippenzieher lassen durchblicken, Baerbock habe eigentlich den AfD-Rechtsausleger Björn Höcke aus Thüringen gemeint. Der allerdings hatte am 5. Februar nicht zur Wahl gestanden…