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CDU will Messerangriffe gesondert erfassen lassen

Erfurt – Die CDU im Thüringer Landtag will Angriffe mit Messern und anderen Stichwaffen ab sofort in einer eigenen landesweiten Statistik erfassen lassen. Einen entsprechenden Plenarantrag kündigte der innenpolitische Sprecher der CDU-Landtagsfraktion, Wolfgang Fiedler, heute in Erfurt an. „Polizisten berichten aus ihrem Alltag, dass Angriffe mit Messern und anderen Stichwaffen in den letzten zwei Jahren massiv zugenommen haben. Nur wenn wir diese Erfahrungen mit konkreten Zahlen unterlegen können, lassen sich wirksame und zielgerichtete Gegen- und Präventionsmaßnahmen entwickeln“, erklärte der Unionsabgeordnete. Vertreter der Deutschen Polizeigewerkschaft (DPolG) sowie der Gewerkschaft der Polizei (GdP) hatten zuletzt eine Zunahme von Messerangriffen konstatiert – deutschlandweit. In dem CDU-Antrag wird die Landesregierung deshalb gleichzeitig dazu aufgefordert, sich im Rahmen der Innenministerkonferenz dafür einzusetzen, dass das Kriterium „Angriffe mit Messern und anderen Stichwaffen“ in die Polizeiliche Kriminalstatistik des Bundes aufgenommen wird. „Wir benötigen ein Lagebild der Brutalisierung unserer Gesellschaft, die sich gerade an der Zunahme solcher Angriffe zeigt“, sagte Fiedler.




Diskussion um Zukunft von Rot-Weiß: OB-Kandidatin Walsmann schaut auf kleine Vereine

Erfurt – Die Sorge um die Zukunft von Rot-Weiß Erfurt ist Stadtgespräch in der Landeshauptstadt. Und so war folgerichtig, dass der RWE-Fanrat zu einer Diskussion der fünf aussichtsreichsten Kandidaten im Rennen um das Amt des Oberbürgermeisters eingeladen hatte. Erwartungsgemäß bekundeten alle Politiker im Café Nerly ihre Sympathie und Unterstützung für den insolventen Club, der nach dem vom DFB verordneten Abzug von neun Punkten in der aktuellen Spielzeit auch sportlich nicht mehr zu retten ist.

Amtsinhaber Andreas Bausewein (SPD), Marion Walsmann (CDU), Karola Stange (Linke), Prof. Alexander Thumfart (B90/Grüne) und Daniel Stassny (Freie Wähler/Piraten) würdigten die Bedeutung des Vereins für die Stadt Erfurt. Und doch wurden deutliche Unterschiede sichtbar, insbesondere bei der Bewertung des Baus der Multifunktionsarena und der Hohen Kosten für die hochverschuldete Landeshauptstadt. OB Bausewein verwies dazu auf die jährliche Kosteneinsparung von einer halben Million Euro, weil die Stadt für das alte marode Steigerwaldstadion rund 1,4 Millionen Euro jährlich aufwenden musste. Allerdings, darauf wies CDU-Bewerberin Marion Walmann hin, werden die Kosten für die neue Arena nun wieder deutlich steigen, weil RWE als sogennanter Ankermieter ausfällt.

OB Bausewein habe gemeinsam mit dem RWE-Präsidenten Rolf Rombach von Anfang an die Besucherzahlen bei den Spielen von Rot-Weiß zu optimistisch geschätzt. Die CDU habe schon früher darauf hingewiesen, dass eine Miete von jährlich rund 500.000 Euro unrealistisch sei und bestenfalls bei einer längeren Zugehörigkeit zur 2. Liga erzielt werden könne. Jetzt sei nicht abzusehen, wie es mit dem insolventen Verein weitergehe und ob der in Zukunft überhaupt noch das Geld aufbringen könne, dass die Regionalmannschaft dann noch dort spielen könne. Walsmann: „Die vielen anderen Sportvereine in Erfurt werden genau darauf achten, wie die Stadt sich jetzt bei Rot-Weiß verhält.“

Deutlich auseinander lagen auch die Meinungen bezüglich der Wertung der Multifunktionsarena als Gesamtprojekt. Während Andreas Bausewein die Arena als ein Erfolgsmodell bezeichnete, erläuterte Marion Walsmann die Risiken. Statt 34 Millionen kostete das Arena-Projekt 42 Millionen. Zusätzliche Risiken bergen die immer noch unsanierte Westtribüne mit derzeitigen Kostenschätzungen von sechs bis acht Millionen Euro und das laufende Gerichtsverfahren mit Köster-Bau. Zudem bleibe das Risiko der Rückforderung von Fördermitteln, wenn der überwiegend touristische Nutzungszweck nicht für 20 Jahre sichergestellt werden kann.




18-Jähriger schlug und trat Polizeibeamte

Erfurt – Am späten Freitagabend führten Beamte des Inspektionsdienstes Nord im Rahmen eines polizeilichen Einsatzes im Erfurter Ortsteil „Roter Berg“ eine Personenkontrolle durch, als sie von einem hinzugekommenen 18-Jährigen Mann unvermittelt beschimpft und angegriffen wurden. Der Jugendliche riss an der Kleidung eines Beamten und trat zugleich nach diesem. Im weiteren Verlauf wurde der zu Hilfe eilende Kollege ebenfalls geschlagen. Selbst als der Beschuldigte am Boden fixiert war, schlug er zunächst weiter um sich und spuckte mehrfach in Richtung der Beamten. Er konnte schließlich soweit beruhigt werden, dass er sich am Ende sogar entschuldigte. Nichtsdestotrotz erwartet ihn nun ein Strafverfahren wegen Widerstands gegen Vollstreckungsbeamte, Körperverletzung und Beleidigung. Der junge Mann hatte eine Atemalkoholkonzentration von über 1,4 Promille.




Torfestival und trotzdem Abstieg in die Regionaliga

Erfurt – Ein wahres Torfestival erleben die fast 3.500 Zuschauer beim letzten Flutlichtspiel im Steigerwaldstadion. Rot-Weiß Erfurt und der VfL Osnabrück trennten sich in einem spannenden Spiel am Schluss mit 4:4. Zu retten sind die insolventen Erfurter aber dennoch nicht mehr. Der Deutsche Fußball-Bund (DFB) bestätigte den Abzug von neun Punkten in der laufenden Saison. Damit steht der Club wohl als Absteiger in die Regionalliga fest.

 




„Schwarzafrikaner“ schlagen mit Fahrradketten auf Polen ein

Gotha – Am vergangenen Samstag kam es gegen 16.25 Uhr auf dem Coburger Platz zu einer Schlägerei, die einen Großeinsatz der Polizei auslöste. Ein Deutscher habe nach Zeugenaussagen einen anwesenden „Schwarzafrikaner“ einer Straftat bezichtigt, woraufhin sich zwei polnische Staatsbürger im Alter von 32 Jahren in den Streit einmischten. Weitere „dunkelhäutige Personen“ kamen hinzu und begannen, die beiden Polen mit Fahrradketten und Steinen zu schlagen. Nachdem die Polizei die Ordnung wieder hergestellt hatte, wurden die beiden opfer zur ambulanten Behandlung in ein Krankenhaus gebracht.

Die Polizei bitte um Zeugenangaben.

Wer Angaben zu dieser Körperverletzung und auch zum Geschehen vor der Tat machen kann, meldet sich bitte bei der Kriminalpolizei Gotha, Tel. 03621/781424.




Thüringen baut die Radwege aus

Erfurt – Thüringens Verkehrsministerin Birgit Keller (Linke) will aus Bundes- und Landesmitteln in diesem und dem nächsten Jahr zweistellige Millionenbeträge in den Ausbau der Radwege investieren. Gegenüber der Deutschen Presse-Agentur (dpa) sagte Keller, dass nur etwa zehn Prozent der Straßenbaumittel des Landes Thüringen für den Erhaltung, Um- und Ausbau von Radwegen abgerufen würden. Der Ausbau der Radwege soll nicht in erster Linie in städtischen Zentren, sondern vor allen Dingen im ländlichen Raum erfolgen. Davon werde auch besonders der Tourismus profitieren.

 

 




LKW-Fahrer hielt Randalierer fest

Erfurt – Der Täter hatte nach einem Barbesuch jede Menge Alkohol im Blut, als er am frühen Samstagmorgen gegen 6.15 Uhr am Domplatz mehrfah gegen den Außenspiegel eines Lastwagens schlug. Der Fahrer, der gerade Waren an ein Geschäft in der Nähe lieferte, bemerkte den 39-jährigen Randalierer und griff sofort ein. Bis zum Eintreffen der Polizei hielt er den Täter fest. Der wird sich nun einem Strafverfahren stellen müssen.

 




Tanz, Theater und Sinnlichkeit im „Brettl“

Erfurt – Es wird heiß, es wird wild, es wird ausgelassen: Alles ist möglich, wenn „Evi & das Tier“ mit ihrer Band „The Glanz“ im „DasDie Brettl“-Variete am Samstag,7. April, in Erfurt gastieren. Als eine „furiose Mischung aus Musik, Tanz, Artistik und jeder Art von Sinnlichkeit“ angekündigt präsentieren sie  „die moderne Wiedergeburt der lasterhaften Vaudeville-Shows der 20er Jahre, flotter als Varieté, bunter als Kabarett, und süffiger als Musiktheater“, wie es in der Ankündigung heißt. Burlesque, das hat mit nackter Haut zu tun und mit dem Zelebrieren eines freien Lebensgefühls. Denn Burlesque ist nicht nur Striptease, sondern auch der Inbegriff von Glamour.

Einlass ab 18 Uhr.
Speisen á la carte bis 30 Minuten vor Veranstaltungsbeginn.

Der Eintritt kostet 39,90 Euro pP.

 




Katholische Jugendliche diskutierten Digitalisierung und Lebensschutz

Heiligenstadt – Rund 30 Delegierte der katholischen Jugendverbände Thüringenshaben sich an diesem Wochenende im Jugendbildungshaus „Marcel Callo“ in Heilbad Heiligenstadt zu einem Jugendforum getroffen. Auf Einladung des Bundes der Deutschen Katholischen Jugend (BDKJ) in Thüringen diskutierten sieüber die Auswirkung der Digitalisierung in den Thüringer Schulen und in einem Studienteil über das Thema „Schutz des ungeborenen Lebens“.

„Wann beginnt das menschliche Leben? Ab wann greift Artikel 1 unseres Grundgesetztes und macht die Würde des Menschen unantastbar? Das sind ethisch spannende Fragen, die in unserer Gesellschaft teilweise sehr kontrovers diskutiert werden“, sagte BDKJ-Diözesanvorsitzender Markus Wetter (23, Heiligenstadt). Er hatte die Veranstaltung und insbesondere den Studienteil zum Thema „Schutz des ungeborenen Lebens“ mit vorbereitet.




Rot-Weiß-Insolvenz: Aufsichtsrat zurückgetreten, Präsident sauer

Erfurt – Der Aufsichtsrat des FC Rot-Weiß Erfurt ist am Donnerstag geschlossen zurückgetreten. Als Grund nannten die Mitglieder des Aufsichtsrates Unstimmigkeiten in Bezug auf die Beantragung des Insolvenzverfahrens. Bis zur Neuwahl bleibt der Aufsichtsrat kommissarisch im Amt.

Die Antwort folgte sofort: Das Präsidium des Drittligisten wies die Vorwürfe des Aufsichtsgremiums zurück. Präsident Frank Nowag teilte mit, es gebe keinen nachvollziehbaren für den Rücktritt, der dem krisengeschüttelten Club weitere Unruhe und Unsicherheit bringe.

Auch sportlich bleibt Erfurt auf Talfahrt. Beim Gastspiel bei Wehen Wiesbaden unterlag der Tabellenletzte trotz eines starken Kampfes mit 2:4 (1:3).