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Kind angefasst: „Ich hole mir heute noch eins“

JENA – Eine Begenung der unheimlichen Art hatte in Jena-Winzerla eine Mutter, die gestern Morgen ihre Kinder in einen Kindergarten in der Bertolt-Brecht-Straße brachte. Gegen 10 Uhr sprach ein ihr unbekannter Mann, im Beisein der 32-Jährigen, defen sechsjährigen Sohn direkt an und forderte ihn auf, stehenzubleiben. Dabei berührte er das Kind und hielt es fest.Die Mutter sprach den Mann an und forderte ihn auf, den Jungen sofort loszulassen, was er auch tat.

Beim Weggehen sagte er noch zu ihr: „Ich hole mir heute noch eins“.

Zur Personenbeschreibung des Unbekannten:

Ende 30 bis Anfang 40, trug eine blaue ausgewaschene Jeans und eine schwarze Jacke.

Hinweise zu dem Mann erbeten an die Polizei Jena unter Tel. 03641-810.




Thüringens Sieben-Tage-Inzidenz: 211

ERFURT – Die Zahl der aktiven Corona-Fälle ist in Thüringen erneut gestiegen. Die Gesundheitsämter der Kreise und kreisfreien Städte meldeten am Mittwochabend 295 neue aktive Coronafälle. Damit stieg die Zahl der aktiv Infizierten auf 8.388. Das waren rund 2.500 mehr als vor 14 Tagen. 18 weitere Menschen starben mit dem Virus. Die thüringenweite Sieben-Tage-Inzidenz liegt derzeit laut Robert Koch-Institut bei 211.




Im Rausch Streit angefangen – dann ab in die Zelle

ARNSTADT – In der Triniusstraße in Arnstadt kam es jetzt zu einem Polizeieinsatz wegen eines Familienstreits. Der Familienvater, der schwer betrunken war, konnte sich nicht beruhigen, so dass die Polizei gerufen wurde. Die sprach dem Mann einen Platzverweis für die Wohnung aus. Doch damit endete die Geschichte nicht. Gegen 02:45 Uhr erschien der 35-Jährige erneut an seiner Wohnung, es begann wieder ein Streit, die Polizei musste wieder anrücken. Dieses Mal wurde der 35-Jährige in Gewahrsam genommen und zur Polizeiinspektion nach Ilmenau gebracht, wo er die restliche Nacht in einer Zelle verbringen musste. Der junge Mann leistete bei seiner Gewahrsamnahme und auf der Polizeiwache Widerstand gegen die Polizeibeamten, beschädigte zudem eine Anhaltekelle im Streifenwagen. Gegen den 35-Jährigen wurden mehrere Ermittlungsverfahren eingeleitet.




Erfurts OB bleibt optimistisch: Bundesgartenschau startet wie geplant!

ERFURT – Der Lockdown wird verschärft und verlängert – doch Erfurts Oberbürgermeister Andreas Bausewein (SPD) glaubt an den geplanten Start der Bundesgartenschau (BuGa) am 23. April. Im Egapark und auf dem Petersberg könnten Besucher problemlos Abstand halten. Bausewein hat schon vor einiger Zeit gefordert, Zoos und Botanische Gärten vom Lockdown auszunehmen.

Bis zum 18. April wird Deutschland jetzt weiter unter Lockdown-Bedingungen gefahren, am 12. berät die verfassungsrechtlich nicht als Entscheidungsorgan vorgesehene Gesprächsrunde von Bundeskanzlerin Merkel und den Ministerpräsidenten dann, wie es weitergeht. Und viele Bürger haben die Hoffnung verloren, dass sie dann ihr normales Leben zurückbekommen werden.

Schon im Jahr 2007 hatte es eine Bundesgartenschau in Gera gegeben. Und Erfurt hat sich eine Menge vorgenommen. Allein in die Umgestaltung von Egapark, Petersberg und den Flächen im Norden wurden rund 140 Millionen Euro gesteckt. Das Wüsten- und Tropen-Haus Danakil, das als Aushängeschild der Buga dienen soll, kostet 21,4 Millionen Euro. Die Tageskarten für Erwachsene kosten 25 Euro. Kinder bis sieben Jahren haben freien Eintritt. Für Besucher zwischen 8 und 15 Jahren werden 2,50 Euro kassiert.

OB Bausewein geht davon aus, dass die BuGa zunächst vornehmlich Besucher aus der Umgebung und Tagestouristen aus ganz Thüringen finden wird. Später – die BuGa wird bis Ende Oktober geöffnet sein – hofft man dann auf Übernachtungsgäste aus ganz Deutschland. Wenn die wöchentliche Merkel-Runde das zulässt.

 




Aktuelle Umfrage für Thüringen: CDU mit 19 Prozent auf Platz 3 hinter AfD

ERFURT – In der Thüringer CDU wächst der Widerstand gegen baldige Landtagswahlen. Der Grund: die miserable Performance der Union in ganz Deutschland. In einer aktuellen Umfrage des INSA-Institus liegt die Partei, die einst mit großen Mehrheiten ausgestattet den Freistaat regierte, nur noch auf Platz 3 hinter Linke und AfD.

Die aktuellen INSA-Werte bei der Sonntagsfrage:

LINKE 30 Prozent, AfD 23 Prozent, CDU 19 Prozent, SPD 9%, Grüne 8% und Sonstige 5%. Hier dürfte besonders interessant werden, wie sich die neue bürgerliche Partei „Bürger für Thüringen“ um die Landtagsabgeordnete Dr. Ute Bergner (Jena) schlagen wird.




Steffen Teichmann leitet jetzt die neue Partei „Bürger für Thüringen“

BERFURT – Am Sonntag ist der Co-Landesvorsitzende und Parteivorsitzende, Marco Fischer von seinen Ämtern bei „Bürger für Thüringen“ (BfTh) zurückgetreten (thueringen.jetzt berichtete). Gemeinsam mit ihm haben Stefanie Vollrath als Schriftführerin und Torsten König als stellvertretender Vorsitzender des Vereins ihre Ämter niedergelegt.

Der verbliebene Parteivorstand hat sich am Dienstag darauf geeinigt, dass Steffen Teichmann (Foto) die Partei kommissarisch bis zum Ende des Jahres führen wird. Die Vereinsvorsitzende Ute Bergner dankte Marco Fischer für seine bisherige Arbeit: „Ich danke Marco Fischer persönlich für die wichtige Aufbauarbeit, die er in den vergangenen Monaten für die Bürger für Thüringen geleistet hat.“

Bergner, die als Spitzenkandidatin bei den kommenden Landtagswahlen antreten wird, sagte, sie werde mit den „Bürgern für Thüringen“ politisch Kurs halten und alles tun, „die Gesellschaft in der Mitte zusammenzuhalten“. Ihr politisches Handeln beziehe „auch weiterhinden Dialog mit Gruppen ein, die den aktuellen politischen Entwicklungen in Thüringen kritisch gegenüber stehen und ihr Recht auf freie Meinungsäußerung bei Demonstrationen und Kundgebungen wahrnehmen.“

Thüringen stehe in Zeiten einer weltweiten Corona-Pandemie vor großen Herausforderungen. Sie und ihr Verein werde nach Lögungen suchen, die die Bürger des Freistaates „wieder voranbringen“.




Warnstreik der IG Metall bei Thales in Arnstadt

In Arnstadt haben Beschäftigte von Thales kurzzeitig die Arbeit niedergelegt. Rund 100 Angestellte des Technologiekonzerns beteiligten sich am Mittwoch an dem Warnstreik, zu dem die IG Metall im Tarifstreit der Metall- und Elektroindustrie aufgerufen hatte, wie der Erste Bevollmächtigte der Gewerkschaft in Erfurt, Ilko Vehlow, am Mittwoch sagte. Insgesamt ließen rund 700 Metallerinnen und Metaller aus sieben Betrieben in Hessen, Rheinland-Pfalz und Thüringen zeitweise die Arbeit ruhen.

Auch in den kommenden Tagen sind in Thüringen Warnstreiks geplant. Die Aktionen begannen Anfang März. In Thüringen geht es um einen neuen Tarifvertrag für rund 20 000 Beschäftigte.

Die Gewerkschaft fordert für die bundesweit rund 3,8 Millionen Beschäftigten vier Prozent mehr Lohn – wo es in einem Betrieb schlecht läuft, in Form von Lohnausgleich bei einer auf vier Tage gesenkten Arbeitszeit. Die Arbeitgeberseite hat bislang Lohnerhöhungen frühestens für das Jahr 2022 in Aussicht gestellt und will automatische Abweichungen vom Tarifniveau für schwächere Betriebe. Die Warnstreiks bezeichnete sie als «unnötig und überflüssig».




110-Notruf in ganz Thüringen ausgefallen

ERFURT – Der Polizei-Notruf 110 ist heute Morgen aufgrund technischer Probleme in ganz Thüringen ausgefallen. Wie ein Sprecher der Polizei mitteilte, sollen Anrufe, die unter der 110 ankommen, zunächst umgeleitet werden. Die Umleitung werde momentan eingerichtet, hieß es am Morgen. Bürger wurden zunächst gebeten, sich in Notfällen an die 112 oder die die örtlich zuständigen Polizeidienststellen zu wenden.

Das für den Notruf zuständige Unternehmen sei bereits informiert und beauftragt, den Fehler zu beheben. Wie lange die Störung andauern wird, könne nicht gesagt werden.



BfTh-Chef Marco Fischer tritt zurück – Neue Partei will weiter mit Bewegungen sprechen

Der Landesvorsitzende der Partei „Bürger für Thüringen“, Marco Fischer, ist zurückgetreten. Als Grund nannte er am Montag, er wolle seine «Energie künftig in sichtbare und erfolgreiche Projekte» für Thüringen investieren. Kritik übte er an einigen Mitstreitern, die statt des politisch tragfähigsten den „lautesten Weg“ gehen wollten. Offenbar gab es unterschiedliche Auffassungen in der jungen politischen Neugründung, wie man mit den Protestbewegungen gegen die Corona-Maßnahmen umgehen soll, die viele Bürger erst am Wochenende in ganz Deutschland auf die Straßen gebracht haben. In seinem offiziellen Rücktrittsschreiben stellt Fischer klar:„Ich bekenne mich zu unserem demokratischen Rechtsstaat mit seinem föderalen System und fühle mich nicht verfolgt. Ich sehe die Demokratie in ihren Grundsätzen weder gefährdet noch korrumpiert – auch wenn ich nicht mit allen politischen Entscheidungen einverstanden bin.“
Das sei bei den „Bürgern für Thüringen“ kein Widersprucht, sagte die Landtagsabgeordnete Dr. Ute Bergner, die Fischer für seine Aufbauarbeit herzlich dankte. Bergner wird bei der kommenden  Landtagswahl in Thüringen als Spitzenkandidatin der neuen Partei antreten. Gegenüber thueringen.jetzt bekräftigte sie, mit den Gruppen ins Gespräch kommen zu wollen, «die den aktuellen politischen Entwicklungen in Thüringen kritisch gegenüber stehen und ihr Recht auf freie Meinungsäußerung bei Demonstrationen und Kundgebungen wahrnehmen». Eine pauschale Verurteilung solcher Demonstranten sehe sie „kritisch“. 




Thüringer CDU gibt 7.000-Euro-Spende zurück

SUHL – Die Thüringer CDU will eine umstrittene Spende an ihren Kreisverband Suhl freiwillig abgeben. Die Spende sei von einer inländischen Firma gezahlt worden, die nach Medienberichten Masken nach Vermittlung des CDU-Politikers Mark Hauptmann an Landkreise geliefert haben soll, sagte Thüringens CDU-Generalsekretär Christian Herrgott (Foto) am Sonntag bei einer Pressekonferenz im südthüringischen Suhl.

Zuvor hatte das «Freie Wort» darüber berichtet. Laut Herrgott handele es sich bei der Spende um einen Betrag in Höhe von 7000 Euro. Die Spende stammt aus diesem Jahr.

Hauptmann hatte am Donnerstag sein Bundestagsmandat niedergelegt und den Schritt mit Anfeindungen gegen ihn und seine Familie begründet. Zuvor war der 36-Jährige in die Kritik geraten, nachdem Medien über Lobby-Vorwürfe gegen ihn berichtet hatten. In den Berichten ging es unter anderem um Anzeigen von aserbaidschanischen Stellen im von Hauptmann herausgegebenen «Südthüringer Kurier».

Später wurde bekannt, dass Hauptmann Corona-Schutzmasken einer Frankfurter Firma an Landkreise vermittelt haben soll. Hauptmann bestreitet, dafür eine Provision bekommen zu haben. Am Donnerstag hatte Hauptmann auch seinen Rückzug als Vorsitzender des CDU-Kreisverbandes Suhl angekündigt und reichte seinen Rücktritt am Freitag schriftlich ein.

Unklarheiten, wie es die CDU formulierte, mit der Spende an Hauptmanns Suhler Kreisverband wurden dem Thüringer Landesverband nach eigenen Angaben am Donnerstag bekannt. Einen Tag später sei der Fall «vorsorglich gemäß dem Parteiengesetz an die Bundestagsverwaltung zur Prüfung gemeldet» worden, hieß es in der Mitteilung der Thüringer CDU. An die Öffentlichkeit kam der Fall durch einen Bericht des «Spiegels».

Nach Angaben Herrgotts soll nun die rechtliche Zulässigkeit der Spende geprüft werden. Das Geld wolle man aber in jedem Fall – unabhängig vom Ausgang dieser Prüfung – abgeben.

Der stellvertretende Vorsitzende der CDU in Suhl, Martin Kummer, sagte, bei der Übernahme der Geschäfte von Hauptmann hätten er und der zweite stellvertretende Vorsitzende, Matthias Gering, die übernommen Unterlagen des Kreisverbandes «umgehend geprüft». Dabei seien sie auf die Spende des Unternehmens aufmerksam geworden, weil dessen Name im Zusammenhang mit der Maskenvermittlung durch Hauptmann in den Medien genannt worden war. Kummer und Gering sollen den Kreisverband nun bis zu einer Neuwahl eines Vorsitzenden führen.

Herrgott sagte, bei der 7000-Euro-Spende handele es sich um die einzige Zuwendung des Unternehmens an den CDU-Kreisverband Suhl. Hinweise, dass das Unternehmen auch an andere Kreisverbände der Union im Freistaat gespendet habe, gebe es nicht. Auch gebe es keine Hinweise darauf, dass ein anderes, in Medienberichten genanntes Unternehmen mit Verbindungen zu Hauptmann, an den Kreisverband Suhl gespendet habe.

In Hauptmanns früherem Bundestagswahlkreis soll nun die CDU-Kommunalpolitikerin Kristina Nordt Kandidatin ihrer Partei für die Bundestagswahl am 26. September werden.