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Bewegender Auftritt von Mike Mohring beim Aschermittwoch

APOLDA – Es war kein politischer Aschermittwoch, wie man ihn landauf landab erlebt, mit derben Sprüchen und Attacken auf den politischen Gegner. Die Grundmelodie der ganze Veranstaltung gestern war anders als man es gewohnt ist. Mike Mohring, Landesvorsitzender und Spitzenkandidat für die Landtagswahl im Oktober, begrüße die 1.300 Gäste – unter ihnen Alt-Ministerpräsident Bernhard Vogel (86) – mit sehr persönlichen Worten. Jeder in der Festhalle der Vereinsbrauerei Apolda wusste natürlich von der schweren Krebserkrankung Mohrings und seiner monatelangen Chemotherapie.

Der Politiker dankte für all die vielen Briefe und guten Wünsche, für die Gebete, den Zuspruch und…ja…auch die Mützen, die ihm Thüringer geschicht haben. Und Mohring erinnerte emotional an Menschen, die ihm in den vergangenen Monaten viele Briefe geschrieben hatten, in denen manche auch  eigene schwere Schicksale schilderten. Und wie wichtig es in solchen Lebenssituationen ist, zusammenzustehen, eine Familie und Freunde zu haben, die einen tragen. Als einen von ihnen begrüßte er den zwölfjährigen Simon, der im Saal dabei war. Nach einer Hirnhautentzündung wurde er 76 Mal operiert. Eine leuchtendes Beispiel, das Mut mache, ein junger Mensch, der nicht aufgibt.

Parteipolitik war nach diesem bewegenden Auftritt nicht mehr so wichtig…

 

 




Nach Germania-Pleite: CDU fordert, Jobs vor Ort zu sichern

ERFURT – Nach der Pleite der Fluggesellschaft Germania hat CDU-Fraktionsvize Thomas Pfistner an den Erfurter Oberbürgermeister Bausewein (SPD) gewandt und appelliert: „Stadt und Land sind als Eigner des Flughafens dringend aufgefordert, sich frühzeitig zu engagieren und die Angebotsvielfalt sowie den Betrieb zu sichern.“ Es gehe nun vorrangig darum, möglichst viele Jobs vor Ort zu erhalten und auch zukünftig ein vergleichbares Angebot an Flügen sicherzustellen.

Die Insolvenz der Germania hat unmittelbare Auswirkungen auf den Flughafens Erfurt-Weimar, an dem die Stadt Erfurt zu fünf Prozent beteiligt ist. Die Airline hatte nach dem Rückzug von Air Berlin eine Vielzahl von Flügen ab Erfurt angeboten. Die Fluggesellschaft hatte zudem einen wesentlichen Anteil daran, dass die Entwicklung des Erfurter Flughafens in den letzten Jahren positiv verlief.

Reisende, insbesondere Familien und ältere Menschen, aus Erfurt sowie ganz Thüringen und angrenzenden Bundesländern schätzen den Erfurter Flughafen wegen dessen guter Erreichbarkeit und Barrierefreiheit. Pfistner: „Es wäre fatal, wenn für die Angebote von Germania kein Ersatz gefunden werden würde. Dies hätte erhebliche Auswirkungen für die Flugreisenden und Mitarbeiter des Flughafens. Die zuletzt gute Entwicklung des Flughafens könnte zudem gefährdet werden.“

 




Schock! CDU-Chef Mike Mohring an Krebs erkrankt

ERFURT – Der Landesvorsitzende und Spitzenkandidat der CDU für die Landtagswahlen in Thüringen, Mike Mohring, hat sich in einem bewegenden Selfievideo (Foto) gestern Abend an die Öffentlichkeit gewandt um mitzuteilen, dass er schwer erkrankt sei. Der 47-jährige Politiker war bereits im vergangenen Oktober operiert worden, wie sein enges Umfeld wusste, aber – so Mohring – „…die Ärzte hier haben eben nicht nur Gutartiges gefunden, und deshalb bin ich seit November auch in Behandlung, hab jetzt die Hälfte hinter mir.“

Mohring hat seinen Terminkalender stark ausgedünnt und unterzieht sich bis Ende Februar einer Chemotherapie gegen seine Krebserkrankung. Am Sonntag hatte er an der Klausursitzung des CDU-Bundesvorstands in Potsdam teilgenommen, die erstmals die neue Vorsitzende Annegret Kramp-Karrenbauer leitete.

Die Chancen, dass Mohring vollständig gesund wird, liegen nach Einschätzung der Ärzte bei 95 Pozent.

 




Germania schlingert: Wackelt jetzt der Flughafen Erfurt-Weimar insgesamt?

ERFURT – Nach der guten Nachricht vom Dezember, dass der Betrieb des Flughafens Erfurt-Weimar für die Jahre von 2019 bis 2023 gesichtert sei, ist jetzt die für den Airport wichtige Fluggesellschaft Germania ins Schlingern geraten. Grund sind Liquiditätsprobleme.

Germania hat zwei Passagierflugzeuge am Flughafen Erfurt-Weimar fest stationiert, mit denen elf Flüge pro Woche absolviert werden. Im Sommer seien es mehr. Von den rund 263.000 Flugpassagiern insgesamt in Erfurt seien im vergangenen Jahr 185.600 mit Germania geflogen. Und die Zahlungen seien bisher stets pünktlich eingegangen. Die Fluggesellschaft hat inzwischen auch erklärt, über mehrere Optionen zu verfügen, die Liquiditätsprobleme zu überbrücken. Der Flugbetrieb werde wie geplant fortgeführt, teilte das Unternehmen mit.

Thüringens Verkehrsministerin Birgit Keller (Linke) hatte erst zum Jahresende 2018 erklärt, der Freistaat werde im Zeitraum bis 2023 den Flughafen mit weiteren 9,5 Millionen Euro bezuschussen. Der Haken an der Sache: Der Zuschuss ist an die Entwicklung der Fluggastzahlen insgesamt gebunden. Würde Germania ihre finanziellen Probleme doch nicht in den Griff bekommen, wäre das für den Flughafen insgesamt fatal.

Immerhin: Bei der Luftfracht gab es im Jahr 2018 ein Plus gegenüber dem Vorjahr von satten 18 Prozent. Der Flughafen ist zu 95 Prozent im Besitz des Landes Thüringen.




UPDATE Doppelmord am Heiligen Abend: Sie haben den Mörder

NORDHAUSEN – Der Abgleich von DNA-Spuren brachte den Durchbruch: Der Doppelmörder von Nordhausen, der am heilgen Abend ein Rentnerehepaar in Nordhausen brutal ermorderte, sitzt hinter Gittern. Es handelt sich um den 56-jährigen Uwe W. , einem Bekannten des Opferehepaars. Der Täter wusste von hohen Bargeldbeträgen im Haus und kannte sich im Gebäude aus.

Der Mörder kam am Heiligen Abend, irgendwann zwischen neun und 10.30 Uhr. Mit brutaler Gewalt tötete er das Rentnerehepaar (82, 80). Nachbarn hatten die blutüberströmten Leichen auf dem Grundstück an der Freiherr von Stein-Straße entdeckt. Die BILD-Zeitung hatte berichtet, dass es sich bei den Opfern um den Flohmarkt-Betreiber Fahmy El G. und dessen deutsche Ehefrau handelt.




Thüringen setzt nur wenige Abschiebungen durch

ERFURT – Im Freistaat Thüringen sind derzeit 3.389 Aylbewerber ausreisepflichtig, der überwiegende Anteil lebt aber als geduldet weiter hier. Das geht aus einem Bericht der Thüringer Allgemeinen (TA) hervor. Bei den „Geduldeten“ ist entweder die Identität nicht eindeutig feststellbar oder die Geflüchteten befinden sich in einer Ausbildung.

Die Versuche der rot-rot-grünen Landesregierung, verstärkt abzuschieben, sind von wenig Erfolg gekrönt. So gab das Migrationsministerium des Landes bekannt, dass bisher in diesem Jahr 1.650 versuchte Abschiebungen stattgefunden hätten, aber nur 635 von ihnen erfolgreich waren. 1.015 Abschiebungebn mussten abgebrochen werden – Negativrekord. Dafür sei die Zahl derjenigen, die freiwillig ausreisen wollen. mit 342 Personen auf dem Tiefstand. Die TA berichtet, dass 2016 noch 1.800 Flüchtlinge freiwillig in ihre Heimat zurückgekehrt seien.

Die Zahl der Flüchtlinge insgesamt in Thüringen liege unverändert bei etwa 20.000.

 




Fieberhafte Suche nach zwei 13.jährigen Mädchen

EISENBERG – Seit heute Morgen werden in Eisenberg zwei 13 Jahre alte Mädchen vermisst.

Beide haben heute Nacht gegen 02.00 Uhr die elterlichen Wohnungen verlassen und sind mit dem Bus um 04.17 Uhr von Eisenberg nach Jena bis zum Westbahnhof gefahren. Ab da verliert sich ihre Spur. Beide wollen offenbar zur Nordsee, vermutlich um ein Tierschutzprojekt zu unterstützen.

Kristina ist ca. 1,67 m groß und schlank, mittellange blonde lockige Haare. Sie trägt eine feste Zahnspange. Bekleidet ist sie mit einem roten Anorak mit Fellkragen, blauen Jeans und schwarzen kurzen Stiefeln. Ihr Schulranzen ist orange-gelb-weiß.

Ihre Freundin Jasmin ist 1,60 m groß und schlank, sie hat blonde lockige schulterlange Haare und trägt einen grünen Parka mit Fell, dunkelblaue Jeans und lilafarbene bis ans Knie reichende Stiefel. Sie hat einen weinroten Schulranzen mit roten Tupfen dabei und wahrscheinlich einen Beutel mit einem Schlafsack.

Hinweise zum Aufenthalt der beiden Mädchen bitte an die Polizei in Stadtroda, Tel.036428-640




Im Rathaus schlägt der Blitz ein: Kippt jetzt auch Rot-Rot-Grün im Land?

ERFURT – Kathrin Hoyer (Grüne) wird zukünftig nicht mehr Kulturdezernentin von Erfurt sein. Der Gewinner heißt: Andreas Horn. Der wurde heute Abend zum zukünftigen Ordnungsdezernenten gewählt und gehört der CDU an…

Damit dürfte sich die rot-rot-grüne Kooperation unter Andreas Bausewein (SPD) im Rathaus erledigt haben. Und: Nächstes Jahr wählen die Thüringer einen neuen Landtag und damit eine neue Landesregierung. Werden die Schockwellen, die jetzt vom Erfurter Rathaus ausgehen, auch Rot-Rot-Grün im Freistaat zum Platzen bringen?

„Wo Rot-Rot-Grün in Thüringen begonnen hat, dort wird es auch enden“, prophezeite CDU-Fraktionschef Michael Panse über das Soziale Netzwerk Facebook. Doch auch er weiß, dass das nicht abrupt geschehen wird. Aber die Wahl des Christdemokraten Andreas Horn zum Ordnungsdezernenten zeigt, dass auch wieder andere Mehrheiten im Erfurter Rathaus möglich sind.

Und Erfurt galt immer als Vorbild für Rot-Rot-Grün im Land, das unter dem Ministerpräsidenten Bodo Ramelow (Linke) zunehmend glücklos agiert. Rot-Rot-Grün in Erfurt gilt schon seit längerem als gespalten. Neben den zunehmenden ideologischen Differenzen wird hinter verschlossenen Türen inzwischen offen über die angeblich unzureichenden Führungsqualitäten Bauseweins geredet.

Mit dem Blitzeinschlag in Erfurt steht nun automatisch auch die Koalition im Land in Frage, wo teilweise die selben Akteure vertreten sind wie in der Erfurter Kommunalpolitik.




Produktion der Prinzenrolle kommt nach Thüringen

KEMPEN/KAHLA – Vor 150 Jahren erfand der belgische Bäckermeister Edouard de Beukelaer die Prinzenrolle, wie wir gestern aus der Rheinischen Post erfuhren. “Le petit prince fourrée” nannte er damals sein Produkt und widmete es dem Prinzen Philippe. Wir alle kennen den Doppelkeks mit Schokolade dazwischen. Doch nun gibt es gravierende Veränderungen, denn das Unternehmen Griesson – de Beukelaer (“Prinzenrolle”) teilte gestern mit, dass es nach über 60 Jahren das nordrhein-westfälische Kempen verlassen und die Produktion nach Kahla in Thüringen verlegen wird, wo es schon mehrere Standorte der Firma gibt. 270 Mitarbeiter seien betroffen, das Unternehmen arbeitet an einem Sozialplan.

Die Entscheidung weckt Erinnerungen an das Jahr 2003, als der Zwieback-Hersteller Brandt aus Hagen/NRW nach Ohrdruf in Thüringen abwanderte.

Der Plan ist, die Produktion der etwa 35 Millionen Prinzenrollen jährlich bis 2020 schrittweise zu verlagern. In Kahla wird das Unternehmen 100 Millionen Euro investieren. Das Unternehmen teilte mit, man wolle die Logistik näher an die ostdeutschen Produktionsstandorte bringen.

Angeblich sei der Grund für die Entscheidung auch in den fehlenden Expansionsmöglichkeiten am Standort Kempen zu suchen. Mit seinen 2100 Beschäftigten insgesamt erwirtschaftete das Unternehmen 2017 einen Umsatz von gut 500 Millionen Euro. Zum Ergebnis gibt das Familienunternehmen keine Auskunft.

INFO: Griesson – de Beukelaer zählt zu den führenden Unternehmen im europäischen Süß- und Salzgebäckmarkt und produziert jährlich 160.000 Tonnen an den Standorten Polch (Rheinland-Pfalz), Kempen (Nordrhein-Westfalen), Kahla (Thüringen), Ravensburg (Baden-Württemberg) und Wurzen (Sachsen).




Ordentlich Porzellan zerschlagen: Die Posse um Tobias Knoblich

ERFURT/BAYREUTH – Für Furore sorgt derzeit der Noch-Kulturdirektor der Thüringer Landeshauptstadt Erfurt und designierter Kulturdirektor der Stadt Bayreuth Dr. Tobias Knoblich.

Mitte des Jahres wurde offiziell bekannt, dass sich Knoblich nach sieben Jahren als Erfurter Kulturdirektor nach Bayreuth verabschiedet. Dort wurde er im Juli ganz offiziell als Kulturreferent durch den Stadtrat bestätigt.

Seinen angekündigten Abgang aus Erfurt kann man nicht unbedingt als gelungen bezeichnen. In Erfurt sorgt die Personalie seit geraumer Zeit für Ärger. So wirft man ihm vor, dass wichtige Kulturprojekte bis hin zum Reformationsjubiläum vernachlässigt worden seien.

In Erfurt indes werden am 28. November neue Dezernenten gewählt – auch für den Bereich Kultur, Wirtschaft und Umwelt. Vertreter der Ratsfraktionen beider Städte, Erfurt und Bayreuth, zeigten sich überrascht, als Knoblich plötzlich Anfang November im engeren Bewerberkreis für die Dezernentenwahl wieder in Erfurt auftauchte.

Der Erfurter Oberbürgermeister Andreas Bausewein (SPD) selbst schlug ihn vor. In der Landeshauptstadt darf man dies wohl als strategischen Versuch werten, um irgendwie den Bruch Bauseweins mit seinem grünen Kooperationspartner zu retouchieren. Seine bisherige Wirtschaftsbeigeordnete Katrin Hoyer (Grüne) tritt zwar wieder an, wurde aber von Bausewein nicht vorgeschlagen. Dies könnte möglicherweise sogar zum Bruch der Kooperation zwischen den Erfurter Stadtratsfraktionen von SPD, Linken und Grünen führen.

In Bayreuth macht sich indes Verdruss breit. Wähnte sich doch der Stadtrat in Sicherheit, den neuen Kulturreferenten Anfang 2019 begrüßen zu dürfen. In einem offenen Brief an den Erfurter Oberbürgermeister und Frank Warnecke, den Vorsitzenden der SPD-Fraktion,  bittet der Bayreuther SPD-Fraktionsvorsitzende Thomas Bauske darum, die Bewerbung Knoblichs in Erfurt zu unterstützen. Knoblich habe in Bayreuth bereits vor Amtsantritt ordentlich Porzellan zerschlagen.

Ob man in Erfurt nach dem Verwirrspiel noch Vertrauen in Knoblich haben wird, ist mehr als fraglich. Denn auch in Erfurt verlief die Amtszeit Knoblichs nicht ohne Scherben.