1

Erfurts OB bleibt optimistisch: Bundesgartenschau startet wie geplant!

ERFURT – Der Lockdown wird verschärft und verlängert – doch Erfurts Oberbürgermeister Andreas Bausewein (SPD) glaubt an den geplanten Start der Bundesgartenschau (BuGa) am 23. April. Im Egapark und auf dem Petersberg könnten Besucher problemlos Abstand halten. Bausewein hat schon vor einiger Zeit gefordert, Zoos und Botanische Gärten vom Lockdown auszunehmen.

Bis zum 18. April wird Deutschland jetzt weiter unter Lockdown-Bedingungen gefahren, am 12. berät die verfassungsrechtlich nicht als Entscheidungsorgan vorgesehene Gesprächsrunde von Bundeskanzlerin Merkel und den Ministerpräsidenten dann, wie es weitergeht. Und viele Bürger haben die Hoffnung verloren, dass sie dann ihr normales Leben zurückbekommen werden.

Schon im Jahr 2007 hatte es eine Bundesgartenschau in Gera gegeben. Und Erfurt hat sich eine Menge vorgenommen. Allein in die Umgestaltung von Egapark, Petersberg und den Flächen im Norden wurden rund 140 Millionen Euro gesteckt. Das Wüsten- und Tropen-Haus Danakil, das als Aushängeschild der Buga dienen soll, kostet 21,4 Millionen Euro. Die Tageskarten für Erwachsene kosten 25 Euro. Kinder bis sieben Jahren haben freien Eintritt. Für Besucher zwischen 8 und 15 Jahren werden 2,50 Euro kassiert.

OB Bausewein geht davon aus, dass die BuGa zunächst vornehmlich Besucher aus der Umgebung und Tagestouristen aus ganz Thüringen finden wird. Später – die BuGa wird bis Ende Oktober geöffnet sein – hofft man dann auf Übernachtungsgäste aus ganz Deutschland. Wenn die wöchentliche Merkel-Runde das zulässt.

 




Modellversuch Innenstadt-Shopping in Nordhausen und Erfurt

ERFURT/NORDHAUSEN – Die Thüringer Landesregierung will im Modellversuch regional begrenzte Lockerungen der Corona-Auflagen zulassen. Das hat das Kabinett am Dienstag beschlossen. Als Modellregionen etwa für ein Innenstadt-Shopping kämen Nordhausen und Erfurt in Frage, sagte Ministerpräsident Bodo Ramelow (Linke) gegenüber dem MDR. Seinen Angaben nach müssen dafür aber bestimmte Voraussetzungen erfüllt werden, insbesondere bei der Kontaktnachverfolgung.

Laut Ramelow ist hier der Einsatz von sogenannten Tracking-Apps auf Smartphones denkbar. Nötig seien zudem Corona-Testzentren. Freigetestete Personen könnten sich die entsprechende Bestätigung auf das Handy senden lassen und dann einkaufen oder in die Gaststätte gehen. voraussichtlich am übernächsten Wochenende die Läden in der Innenstadt zu öffnen. Zutritt sollen nur Erfurter bekommen, die vorher einen Corona-Test absolviert haben.

Die Thüringer CDU will ab sofort auch Hausärzte in ihren Praxen gegen Corona impfen lassen. Dadurch könnte das Impftempo deutlich gesteigert werden, heißt es in einem Thüringenplan der Union. Demnach könnten bis Ostern rund eine halbe Million Impfdosen zusätzlich gesetzt werden, wenn nur die Hälfte der fast 2.500 niedergelassenen Ärzte täglich 20 Spritzen setzen würde.




Kein Sturm, nur unheimliche Stille: Lockdown-Proteste auf dem Domplatz fielen aus

ERFURT – Nur maximal 50 Personen haben sich heute in der Erfurter Innenstadt getroffen, in der Hoffnung, dass sich da spontan vielleicht doch noch eine Gelegenheit zum Protest gegen den Corona-Lockdown ergeben würde. Doch dazu kam es nicht.

Die Stadtverwaltung hatte die Demo, für stolze 10.000 Teilnehmer angemeldet, erwartungsgemäß verboten. Das Oberverwaltungsgericht in Weimar bestätigte die Entscheidung. Und das war es auch schon. Rund um den Domplatz war ein großes Aufgebot an Polizei und Bundespolizei aufgezogen. An den Zufahrtsstraßen in die Stadt hinein gab es Polizeikontrollen, und das war es auch schon.

Unsere Reporterin beschrieb die Szenerie am späten Nachmittag mit: „Es ist hier unheimlich still.“ Nur zwei kleine Grüppchen mit Plakaten standen herum, wurden von der Polizei befragt. Alle Teilnehmer trugen Masken und hielten die Abstandsregeln ein.

Als einzige Politikerin äußerte sich gegenüber Thüringen.jetzt die Landtagsabgeordnete Dr. Ute Bergner (Jena). Sie ist zur Zeit noch Mitglied der FDP-Fraktion, wird aber im Herbst bei der Landtagswahl mit den „Bürgern für Thüringen“ als Alternativangebot für frustrierte bürgerliche Wähler antreten. Sie sagte uns zur verbotenen Demonstration in Erfurt:

„Demonstrationen sind ein wichtiges Element der Demokratie und müssen auch in schwierigen Zeiten möglich sein. Die Veranstalter hätten von vornherein der Stadt ein Angebot machen sollen, was verhandelbar gewesen wäre. 10.000 Teilnehmer sind das nicht…“

In der kommenden Woche soll es bundesweit weitere stille Protestaktionen vor Landtagen geben. Ob in Erfurt auch ein neuer Versuch gestartet wird, war heute nicht zu erfahren.

 




Illegale Flüchtlinge: Sechs Kinder aus Afghanistan in Erfurt aufgegriffen

ERFURT – Die Polizei in Erfurt hat gestern Abend sechs afghanische Kinder im Alter zwischen zehn und 16 Jahren entdeckt. Sie waren in einem Lastwagen, der im Güterverkehrszentrum abgestellt worden war, offenbar über Rumänien nach Thüringen gekommen. Nach Angaben der Bundespolizei waren die Kinder drei Tage in dem LKW versteckt und hatten dann auf dem Parkplatz begonnen, die Plane des Wagens aufzuschneiden, um sich zu befreien. Sie sind jetzt erst einmal in Einrichtungen der Stadt Erfurt untergebracht worden.




Die Ruhe vor dem Sturm… Was passiert morgen in Erfurt?

ERFURT – Was passiert morgen in Erfurt? Die Frage bewegt nicht nur viele Einwohner der Landeshauptstadt, sondern auch die Sicherheitsbehörden. Unter Corona-Bedingungen sind Aufmärsche dieser Art nur bis maximal 500 Teilnehmern erlaubt. Veranstalter, die dann eine Demo mit 10.000 Teilnehmern behördlich anmelden, wissen, was kommt.

Das veranstaltende Bündnis „Thüringen steht zusammen“ muss gewusst haben, dass die Stadt Erfurt ihre Demo verbietet. Das geschah dann auch. Der Versuch, das Recht zum Demonstrieren juristisch zu erstreiten, scheiterte vor dem Verwaltungsgericht in Weimar. Dennoch geht die Polizei in Erfurt davon aus, dass sich morgen Menschen versammeln werden, vielleicht sogar viele, denn für die Demo wurde bundesweit geworben und konkurrierende Anti-Corona-Veranstaltungen in der Region sind nicht geplant.

So werden morgen auch Polizeieinheiten aus anderen Bundesländern und die Bundespolizei in Erfurt präsent sein, um die Demo zu verhindern, sollte versucht werden, zivilen Ungehorsam durchzusetzen. Die Polizei hat Kontrollen an den Einfahrtsstraßen in die Stadt und am Hauptbahnhof angekündigt. Erfurts Polizeichef Jürgen Loyen rief die Bürger auf, die City am Samstagnachmittag zu meiden. Medien melden, dass auch Wasserwerfer bereitstünden, für den Fall, dass die Lage eskalierte.

 




Bisher 4727 Erfurter positiv auf Covid-19 getestet

ERFURT – Stand heute, acht Uhr, wurden in Erfurt insgesamt 4727 Personen positiv auf das Coronavirus getestet. Damit ist die Zahl innerhalb der letzten 24 Stunden um 31 gestiegen. Die 7-Tage-Inzidenz liegt bei 78,0. Die Zahl der als Genesenen ist um 89 auf 3884 gestiegen. 149 Personen sind verstorben. Damit gibt es in Erfurt aktuell 694 nachgewiesene Infektionen mit dem Coronavirus.




Wie ernst nimmt das Rathaus das Virus?

von KARL HAGEN*

ERFURT –  „Der Wahrscheinlichkeit nach könnte ich Träger des Virus sein. Es interessiert in Erfurt nur niemanden.“ Das ist die nüchterne Feststellung eines Erfurter Angestellten, der sich derzeit in selbst auferlegter Quarantäne befindet, weil mit einer Klärung durch das Erfurter Gesundheitsamt nicht zu rechnen ist. Das ist passiert: Kürzlich kam ich mit einer Bekannten in Kontakt, die wiederum mit einem positiv getesteten Angehörigen in einem Erfurter Pflegeheim Kontakt hatte. Diese Bekannte hat sich richtigerweise umgehend beim Gesundheitsamt der Stadt Erfurt gemeldet. Ein Test wurde abgelehnt, obwohl genau das die einzig richtige Konsequenz gewesen wäre. Begründung: Die mögliche Infektion war schon fünf Tage vorher, wenn es keine Symptome gibt,  lohne es nicht. Zusammengefasst: Wenn man möglicherweise infiziert ist und zum Amt geht, blitzt man ab.

 

Die Gesundheitsbehörden der Stadt Erfurt bemühen sich, den Eindruck zu erwecken, dass sie handlungsfähig sind. Jedenfalls sollen Gehwegmarkierungen mit dem Hinweis zum Tragen von Masken konsequenten Aktionismus demonstrieren. Es gibt ja in der Erfurter Kommunalpolitik auch Stimmen, die eine Maskenpflicht für die gesamte Innenstadt fordern. Genau so etwas löst aber bei vielen Bürgern Verdruss und Hysterie aus.

Warum handeln also die Erfurter Gesundheitsbehörden in einem konkreten und offensichtlichen Einzelfall nicht umgehend und konsequent? Warum stecken sie stattdessen so viel Kraft ausschließlich in pauschale Regularien? Hatten die Behörden seit dem Frühjahr nicht genug Zeit, ausreichende Testmöglichkeiten zu beschaffen, dass ihnen jetzt die Tests ausgehen? Der Virus verbreitet sich in der Landeshauptstadt weiter, weil die Gesundheitsbehörde keine Tests ausgibt. Wer sich nicht selbst in Quarantäne begibt, könnte das Virus weiter verbreiten. Dann wiederum verschärfen die Behörden wegen steigender Fallzahlen die Maßnahmen. Dort wo konkreter Handlungsbedarf besteht und sinnvoll ist, geschieht nichts. 

*Name von der Redaktion geändert




Beigeordneter Knoblich: Verlängerung des Lockdowns ist „sehr wahrscheinlich“

ERFURT – „Angesichts des hohen Inzidenzwertes ist eine Verlängerung der Allgemeinverfügung über den 30. November hinaus sehr wahrscheinlich.“ Ein Satz wie eine Ohrfeige für die Gastronomen und Veranstalter in der Landeshauptstadt. Beigeordneter Dr. Tobias Knoblich macht insbesondere den Veranstaltern kleiner Adventsmärkte in Erfurt wenig Hoffnung. Der große traditionelle Erfurter Weihnachtsmarkt ist wegen Corona sowieso schon abgesagt.

Der Beigeordnete empfiehlt den Betreibern der Adventsmärkte, nicht ins Risiko zu gehen, indem sie beispielsweise Warenbestellungen auslösen. Auch Einzelstände oder einen Glühweinausschank von Gaststätten bewertet er kritisch. „Zum jetzigen Zeitpunkt kann ich nur an die Vernunft jedes Einzelnen appellieren“, so Knoblich. „Aktuell geht es darum, die persönlichen Kontakte auf das notwendige Minimum zu reduzieren. Beim Glühweintrinken geht es aber vor allem um Geselligkeit.“

Die Stadtverwaltung gebe dennoch ihr Bestes, um weihnachtliche Stimmung aufkommen zu lassen, versichert Knoblich. „Die Installation der Weihnachtsbeleuchtung ist fast abgeschlossen, auch den Märchenwald wollen wir aufstellen, der Baum für den Domplatz ist bereits ausgewählt.“ Die Rotfichte kommt aus dem Heilbad Heiligenstadt. Die Stadt hat außerdem in 300 Hütten investiert, denn hier besteht Aufholbedarf, was die Ausstattung der vermieteten Buden betrifft. Aktuell wird eine Musterhütte angefertigt. „Das macht Mut für das nächste Jahr“, so Knoblich.




Sensation im Erfurter Zoopark: Drei Löwenbabys geboren

ERFURT – Im Erfurter Zoopark sind drei gesunde Löwenbabys zur Welt gekommen. Bisher hat nur Mutter Bastet direkten Kontakt mit den Welpen. Vater Aslam, Geschwisterchen Latika, Tierpfleger und auch die Zootierärztin dürfen nur kurz einen Blick aus sicherer Entfernung werfen. Für alle heißt es „Zutritt verboten“. Die Mutter wacht streng über ihre Schützlinge.

Nach der dramatischen Löwengeburt im vergangenen Jahr sind alle Mitarbeiter des Zooparks überglücklich. Zoodirektorin Sabine Merz: „Bastet ist eine super Mutter und wir alle hoffen, dass diesmal alles reibungslos verläuft. Die ersten Tage im Leben eines Neugeborenen sind immer kritisch, aber Bastet macht sich gut und verteidigt ihre Welpen selbst gegen Cheftierpflegerin Sabine Fuß. Das sind sehr gute Zeichen.“

Hinter die Kulissen dürfen derzeit nur die Raubtierpfleger, alle anderen müssen draußen bleiben. Ruhe und Schutz der Welpen haben absoluten Vorrang. Bis die Jungtiere für Besucher zu sehen sind, werden noch einige Wochen vergehen.




Erfurt öffnet die Spielplätze wieder

ERFURT – Aktuell werden im Stadtgebiet die Absperrungen an insgesamt 114 Spielplätzen entfernt. Die Mitarbeiter des Garten- und Friedhofsamtes arbeiten sich von innen nach außen vor, sodass voraussichtlich am Mittwoch auch die Spielplätze in den Ortsteilen wieder geöffnet sind. Die 22 Bolzplätze der Stadt bleiben gemäß Thüringer Verordnung weiterhin geschlossen. Der Spielplatz am Hirschgarten bleibt bis zum Ende der Umgestaltungsmaßnahmen geschlossen.

Eltern und Besucher werden gebeten, auch auf den Spielplätzen auf die Einhaltung der Hygiene- und Abstandsregeln zu achten. Weiterhin dürfen sich im öffentlichen Raum nur Mitglieder eines Haushalts mit maximal einer haushaltsfremden Person aufhalten. Gruppenbildung soll daher auch auf Spielplätzen vermieden werden. Zwischen haushaltsfremden Personen ist ein Mindestabstand von 1,5 Metern einzuhalten. Vor und nach dem Spielplatzbesuch sollten die Hände gründlich gewaschen werden.