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6.000 Linke aus ganz Deutschland demonstrieren gegen demokratische Wahl in Thüringen

ERFURT – Der von den Veranstaltern erhoffte große Andrang blieb heute aus, als sich etwa 6.000 Anhänger linker Parteien, Organisationen und sogar FDJ-Nostalgier und Anhänger der linkskriminellen sogenannten „antifa“ auf dem Domplatz versammelten, um gegen den demokratisch gewählten Kurzzeit-Ministerpräsidenten Thomas Kemmerich zu demonstrieren, der inzwischen zurückgetreten ist.

Es sorgte bundesweit für Aufsehen, als der FDP-Politiker, Vorsitzender der kleinsten Landtagsfraktion, die nur haarscharf ins Parlament eingezoigen war, am 5. Februar in der Abstimmung gegen den bisherigen Ministerpräsidenten Bodo Ramelow /Linke) mit 45 zu 44 Stimmen gewann. Die Mehrheit hatte sich offenbar aus CDU, FDP und AfD gebildet, was als Tabubruch angesehen wurde, obwohl die rechte AfD ein Viertel der Stimmen der Bürger bei der Landtagswahl erhalten hatte.Selbst die Kanzlerin schaltete sich aus dem fernen Südafrika ein, um FDP-Chef Christian Linder zu drohen, Kemmerich zum Rücktritt zu bewegen. Und ja, die rechte AfD mit ihrem regionalen Anführer Björn Höcke, weckt bei vielen Bürger große Ängste vor dem Wiedererstarken von Nationalismus, manche sagen Faschismus.

Doch nicht die Frage, warum so viele Bürger dennoch der AfD ihre Stimme gegeben hatten, war das Thema. Und auch nicht, dass Bodo Ramelow bei der Wahl seine rot-rot-grüne Mehrheit in einer freien und geheimen Wahl verloren hatte, wenngleich die Linke stärkste Partei wurde. Und es wurde auch nicht zum Thema, dass Ramelow zuletzt nur mit einer Stimme Mehrheit regieren konnte, weil in der vergangenen Legislaturperiode ein AfD-Abgeordneter zur SPD wechselte und so dem linken Bündnis das Weiterregieren ermöglichte. Merke: AfD-Stimmen sind dann willkommen, wenn sie dem Richtigen – sprich Linken – nützt. AfD-Stimmen für einen FDP-Kandidaten sind dagegen ganz doll böse.

Und so karrte der Deutsche Gewerkschaftsbund (CDB) aus allen Teilen Deutschlands Genossen heran, um die peinliche Veranstaltung nicht zur Katastrophe werden zu lassen. 15 Busse mit Kennzeichen SO, SOK, B, KA und ESW standen rund um den Domplatz. Jeder mit 50 Personen besetzt, bekommt man schon ein wenig Masse zusammen.

„Die extreme Rechte hat es geschafft, die Tür zur Macht einen Spalt breit zu öffnen“, klagte eine Rednerin namens  Anna Spangenberg vom Bündnis „#unteilbar“, blieb aber ebenfalls die Antwort schuldig, warum man einen Linken-Politiker zum Ministerpräsidenten wählen sollte, der von den Bürgern gerade abgewählt wurde. In Demokratie nicht aufgepasst?




Eritreer feiern Party – Polizei ermittelt wegen versuchter Tötung

ERFURT – Diese Party lief völlig aus dem Ruder. Gegen 8,30 Uhr gingen gestern morgen etwa 20 Eritreer, die zuvor in einem nahegelegenen Gebäude zusammen gefeiert hatten, in Erfurt auf offener Straße aufeinander los.

Dabei wurden zwei Personen verletzt, bei einem steckte eine abgebrochene Messerklinge im Rücken. Ein anderer hatte sich nach der Schlägerei auf die angrenzenden Bahngleise gelgt. Dadurch musste der Bahnverkehr auf der Strecke unterbrochen werden. Ein späterer Alkoholtest bei dem Mann ergab 1,2 Promille.

Über den Grund der Auseinandersetzung ist bisher nichts bekannt. Die Polizei ermittelt gegen vier Verdächtige wegen versuchter Tötung.

 

 

 




Erfurter CDU-Ortsverband für Urwahl in Spitzenämtern

ERFURT – Der CDU-Ortsverband „Am Nordpark“ hat sich einstimmig dafür ausgesprochen, den CDU/CSU-Kanzlerkandidaten und den CDU-Bundesparteivorsitzenden durch die Mitglieder bestimmen zu lassen.

Die Landtagswahlen in Thüringen, Sachsen und Brandenburg hätten gezeigt, dass für das Wahlergebnis der CDU in einem Bundesland auch die aktuelle Bundespolitik eine nicht unerhebliche Rolle spielt. Landtagswähler nehmen -zu Recht- für sich in Anspruch, ihre Wahlentscheidung von ihrer Zufriedenheit mit Berlin abhängig zu machen. Damit ist die Kanzlerfrage eine Grundsatzfrage und Grundsatzfragen gehören in die Hände aller Mitglieder – so das einstimmige Votum der Mitglieder des Ortsverbandes auf ihrer letzten Versammlung Ende Oktober.




Tempelritter tagen 2021 in Erfurt

ERFURT – Das Generalkapitel des ökumenischen Tempelritterordens findet vom 17. bis 19. September 2021 in Thüringens Landeshauptstadt Erfurt statt. Das beschlossen die Mitglieder der christlichen Bruderschaft, die sich auf das historische Erbe der Templer von 1119 berufen, am Wochenende bei ihrem Generalkapitel in Roggenburg (Bayern). Zur Wahl hatte auch Würzburg gestanden.




Online-Händler Amazon schafft Arbeitsplätze in Erfurt

ERFURT – 100 neue Arbeitsplätze entstehen, wenn der Online-Händler Amazon im September sein neues Verteilzentrum für Päckchen und Pakete in der Landeshauptstadt eröffnet. Das kündigte Bernd Gschaider, Direktor von Amazon Logistics Deutschland, an. Außerdem kämen etwa 400 weitere Fahrerstellen bei fünf regionalen Logistikunternehmen hinzu, die als Dienstleister für den Online-Riesen arbeiten.

Die Lieferung beim Kunden noch am Tag einer Bestellung erfordere zusätzliche Kapazitäten, erklärte Gschaider.

Amazon wird das Verteilzentrum von der Gieag Immobilien AG mieten. Die hat in der Vorbereitung einen zweistelligen Millionenbetrag investiert. Das Verteilzentrum werde dann unter anderem vom Logistikzentrum in Leipzig beliefert. Dort beschäftigt Amazon mehr als 1500 Mitarbeiter .

 




Vermisster Pascal (10) ist wieder da

ERFURT – Ein vermisster Zehnjähriger wurde gestern Abend in der Alfred-Hess-Straße in erfurt von einer aufmerksamen Passantin entdeckt. Die Frau sprach den Jungen an, beruhigte ihn und informierte die Polizei. Die informierte die Mutter und dann wurde Pascal zunächst an eine Betreuungseinrichtung in Arnstadt übergeben.

 

 

 




Betrunkener Russe wollte Bundespolizisten Waffe entreißen

ERFURT – Weil er gestern an eine Wand des Erfurter Hauptbahnhofes urinierte, sollte ein 39-jähriger russischer Staatsangehöriger von Mitarbeitern des Ordnungsamtes zur Rechenschaft gezogen werden. Da der Russe sich weigerte, seine Personalien bekannt zu geben, baten die Mitarbeiter des Ordnungsamtes die Bundespolizei um Unterstützung.

Beim Eintreffen der Streife versuchte der Mann eine Beamtin zu schlagen. Weil er außerdem offensichtlich stark alkoholisiert war, nahm ihn die Streife mit zur Dienststelle. Dort versuchte der Russe dann einem Beamten die Waffe aus dessen Holster zu entreißen, was aber misslang. Aus dem Grund und weil er zuvor versucht hatte die Beamtin zu schlagen, bekam der ohne festen Wohnsitz Lebende eine Anzeige wegen Widerstandes gegen Vollstreckungsbeamte.

Ein bei ihm durchgeführter Atemalkoholtest ergab einen Wert von deutlich über drei Promille. In der Folge verbrachte der 39-Jährige nach richterlicher Anordnung die Nacht im Schutzgewahrsam in der Zelle.




Meine Begegnung mit Paul-Josef Raue

von KLAUS KELLE

ERFURT – Paul-Josef Raue ist tot. Der frühere Chefredakteur der Thüringer Allgemeinen (bis August 2015) starb vor wenigen Tagen im Alter von 68 Jahren. Ein Kind des Ruhrgebiets (geboren in Castrop-Rauxel), ein begnadeter Blattmacher, der nicht nur für seine Kreativität und seinen Hunger nach Themen bekannt war, sondern in seiner Zeit in Magdeburg und Erfurt auch ein großer Freund, ja Bewunderer der Menschen im Osten Deutschlands wurde, die als Einzige auf deutschem Boden eine friedliche Revolution erfolgreich hinbekommen haben.

Wir trafen uns irgendwann – es muss wohl 2014 gewesen sein – in einem italienischen Restaurant am Domplatz. Raue suchte einen neuen Chef vom Dienst für die TA, in der ein Kulturkampf tobte, wie ich in vier spannenden und unterhalsamen Stunden zwischen Pasta und Tiramisu erfuhr. Ein Top-Manager der Funke-Gruppe (WAZ) hatte gehört, dass Raue einen Mann mit Erfahrung suchte, der „Blatt machen kann“ und Erfahrung bei Medien hatte, die nach neuen Ideen für Erfolg auf dem Lesermarkt suchten. Der Mann in Essen schlug mich vor, und so fuhr ich halt nach Erfurt, wo ich nur ein einziges Mal vorher gewesen war. Im Volkskammerwahlkampf 1990 berichtete ich für den Berliner Privatsender Hundert,6 genau von diese Domplatz über die erste große Wahlkundgebung der Allianz für Deutschland mit dem Hauptredner und Bundeskanzler Helmut Kohl von der CDU. 150.000 Menschen drängten sich hier an diesem Tag, ein Meer von schwarz-rot-goldenen Fahnen wehte, revolutionäre Stimmung war mit Händen zu greifen, Patriotismus pur. Ich notierte ein paar Sätze, hielt das Mikrofon meines Aufnahmegerätes in den Himmel, um die mitreißende Atmosphäre für ein paar Minuten einzufangen. Dann packte ich alles in meine Umhängetasche und ließ mich mitreissen von dieser Menge, die genug hatte vom SED-Staat und die nach Freiheit hungerte. Ich jubelte mit, und hatte feuchte Augen als am Schluss „Einigkeit und Recht und Freiheit“ angestimmt wurde. Unabhängiger und überparteilicher Reporter? Scheiss drauf! Ich sang laut mit und hatte Gänsehaut.

All das erzählte ich Raue, und wir tauschten unsere Erinnerungen als Wessis an der Spitze einstiger Ostmedien aus. Er war u. a. Chefredakteur der Braunschweiger Zeitung dann Volksstimme in Magdeburg und der Thüringer Allgemeinen. Ich war Chefredakteur 1991 bis 1993 beim privatisierten Berliner Rundfunk. Es waren wilde Zeiten für uns beide, aber historische und lehrreiche Zeiten. An meinem ersten Arbeitstag beim Berliner Rundfunk erschien ich in Begleitung von zehn West-Kollegen, die fortan zusammen mit mir den redaktionellen Kurs bestimmen sollten. Uns gegenüber saßen 20 Journalisten und Moderatoren aus Ostdeutshland, alles natürlich auch Profis, die meisten hatten an der roten SED-Kaderschmiede für Journalisten in Leipzig studiert. Einmarsch, der Klassenfeind war da… Ich weiß noch, als wir in den Nalepastraße auf den Parkplatz fuhren, zwei im Cabrio, andere mit Ray Ban-Sonnenbrillen auf der Nase. Der arrogante Besserwessi als lebende Karrikatur….

Später erfuhr ich, dass eine der Ost-Kolleginnen vor meinem Dienstantritt meinen Lebenslauf gegoogelt und an ein – ausgerechnet – schwarzes Brett im Sender gehängt hatte. CDU-Mitglied…auch das noch. Nicht wenige waren überzeugt, jetzt als Linker bald seinen Job zu verlieren.

Sechs Monate saßen meine Redakteure in der Kantine mittags streng getrennt an den Tischen – Ossis da, Wessis dort. Bis sich einer der Ost-Kollegen eines Tages einfach so an „unseren Tisch“ setzte und damit das Eis brach. Es wurde dann eine wunderbare Zeit für uns alle und der Beweis, dass Ossis und Wessis durchaus miteinander können.

Solche Geschichten hatte natürlich auch Paul-Josef Raue auf Lager, aber ich erzähle sie hier nicht, weil ich glaube, er würde das nicht wollen. Zusammengefasst: Er, der Wessi, hatte es allein nicht leicht in seiner neuen Redaktion, wurde selbst von seinen engsten Mitarbeitern ignoriert und mit ausgesprochener Unfreundlichkeit gestraft. Das eskalierte völlig als sich der Verlag vom bisherigen Chefredakteur Sergej Lochthofen und dessen Ehefrau Antje-Maria – damals stellvertretende Chefredakteurin – wegen Meinungsverschiedenheiten über Stellenabbau und einen zentralen Newsdesk trennte. Redaktion und viele Leser begehrten gegen den Überbringer der schlechten Nachrichten auf. Über all das sprachen wir sehr offen und bestellten noch einen Espresso.

Dann kamen wir zum Eigentlichen. „Sie würden hier absolut reinpassen, wenn Sie sich das selbst antun wollen“, sagte der Chefredakteur. Und weiter „Aber leider sind Sie keine Frau und kommen nicht aus dem Osten…“

Ich werde Paul-Josef Raue und diesen Nachmittag in Erfurt niemals vergessen. Möge er in Frieden ruhen….

 

 




Nashornbaby in Erfurt geboren

ERFURT – Ein Nashornbaby hat im Zoopark von Erfurt das Licht der Welt erblickt. Viel mehr konnte der Zoo bisher nicht feststellen, da Mutter „Marcita“ niemanden an ihr Junges heranlasse.  Besucher des Parks werden gebeten, sich leise zu verhalten und das Fotografieren mit Blitzlicht zu unterlassen.




Ordentlich Porzellan zerschlagen: Die Posse um Tobias Knoblich

ERFURT/BAYREUTH – Für Furore sorgt derzeit der Noch-Kulturdirektor der Thüringer Landeshauptstadt Erfurt und designierter Kulturdirektor der Stadt Bayreuth Dr. Tobias Knoblich.

Mitte des Jahres wurde offiziell bekannt, dass sich Knoblich nach sieben Jahren als Erfurter Kulturdirektor nach Bayreuth verabschiedet. Dort wurde er im Juli ganz offiziell als Kulturreferent durch den Stadtrat bestätigt.

Seinen angekündigten Abgang aus Erfurt kann man nicht unbedingt als gelungen bezeichnen. In Erfurt sorgt die Personalie seit geraumer Zeit für Ärger. So wirft man ihm vor, dass wichtige Kulturprojekte bis hin zum Reformationsjubiläum vernachlässigt worden seien.

In Erfurt indes werden am 28. November neue Dezernenten gewählt – auch für den Bereich Kultur, Wirtschaft und Umwelt. Vertreter der Ratsfraktionen beider Städte, Erfurt und Bayreuth, zeigten sich überrascht, als Knoblich plötzlich Anfang November im engeren Bewerberkreis für die Dezernentenwahl wieder in Erfurt auftauchte.

Der Erfurter Oberbürgermeister Andreas Bausewein (SPD) selbst schlug ihn vor. In der Landeshauptstadt darf man dies wohl als strategischen Versuch werten, um irgendwie den Bruch Bauseweins mit seinem grünen Kooperationspartner zu retouchieren. Seine bisherige Wirtschaftsbeigeordnete Katrin Hoyer (Grüne) tritt zwar wieder an, wurde aber von Bausewein nicht vorgeschlagen. Dies könnte möglicherweise sogar zum Bruch der Kooperation zwischen den Erfurter Stadtratsfraktionen von SPD, Linken und Grünen führen.

In Bayreuth macht sich indes Verdruss breit. Wähnte sich doch der Stadtrat in Sicherheit, den neuen Kulturreferenten Anfang 2019 begrüßen zu dürfen. In einem offenen Brief an den Erfurter Oberbürgermeister und Frank Warnecke, den Vorsitzenden der SPD-Fraktion,  bittet der Bayreuther SPD-Fraktionsvorsitzende Thomas Bauske darum, die Bewerbung Knoblichs in Erfurt zu unterstützen. Knoblich habe in Bayreuth bereits vor Amtsantritt ordentlich Porzellan zerschlagen.

Ob man in Erfurt nach dem Verwirrspiel noch Vertrauen in Knoblich haben wird, ist mehr als fraglich. Denn auch in Erfurt verlief die Amtszeit Knoblichs nicht ohne Scherben.