ERFURT -Zu wenig Lehrer, zu wenig Studienplätze, zu viel Unterrichtsausfall – das ist die Lage in Thüringen nach den Herbstferien. Der MDR berichtet heute, dass 45 unbefristete Lehrerstellen noch nicht besetzt worden seien. Vor allem befristete Stellen seien schwer zu besetzen. In Nord- und Ostthüringen würden Regelschullehrer und Förderschullehrer gesucht.
Nach Informsationen des MDR konnte das Ministerium keine Angaben über die aktuelle Zahl der Bewerber machen. Unbestritten ist aber, dass im vergangenen Schuljahr im Freistaat fast 1.100 Lehrer langzeitkrank gewesen sind.
Auch die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) kritisiert, dass Lehrerstellen und Studienplätze für den Lehrerberuf nicht ausreichen. An der Universität Erfurt würden nach Angaben einer Uni-Sprecherin seit dem Studienjahr 2016/2017 über die geplanten Kapazitäten der Universität hinaus fast 400 angehende Grundschullehrer und Förderpädagogen ausgebildet.
GEW-Sprecher Martin Kummer sagte gegenüber dem MDR, es sei seit Jahren bekannt , dass Lehrer aufgrund der hohen Arbeitsbelastung drei bis vier Jahre früher in den Ruhestand gingen. In Thüringen würden mindestens 2.500 Lehrer gebraucht, um die in den vergangenen Jahren entstandenen Personallücken in den Schulen zu schließen.