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Richtfest für neues Légère-Hotel an der Messe Erfurt

ERFURT – Mit einer Investition von mehr als 16 Millionen Euro entstehen direkt auf dem Messegelände 150 moderne Gästezimmer in drei unterschiedlichen Kategorien und zusätzliche Konferenzräume. Das Land unterstützt das Vorhaben mit 3,3 Millionen Euro aus Mitteln der Gemeinschaftsaufgabe „Verbesserung der regionalen Wirtschaftsstruktur“ (GRW). Die Eröffnung des Hotels ist für April 2022 geplant.

„Das Projekt nimmt jetzt endlich sichtbar Gestalt an“, sagte Thüringens Wirtschaftsminister Wolfgang Tiefensee (SPD), der gemeinsam mit dem Geschäftsführer des Investors Fibona GmbH, Sven Köllmann, Messe-Chef Michael Kynast und dem Erfurter Oberbürgermeister Andreas Bausewein am Richtfest teilnahm. Das neue Hotel direkt auf dem Messegelände, das künftig unter der Fibona-Marke „Légère Hotels“ firmiere, werde künftig eine große Lücke im Vermarktungsangebot der Landeshauptstadt Erfurt schließen. Tiefensee weiter: „Großer Dank an Fibona, die das Vorhaben trotz der zwischenzeitlich schwierigen Corona-Bedingungen zum Erfolg führen wird.“ Die zu erwartenden Synergien zwischen Messehotel und der Messe Erfurt GmbH würden in erheblichem Maße zur Stärkung des Tagungs- und Kongressstandortes Thüringen beitragen.

Der insgesamt siebengeschossige Hotelbau entsteht unmittelbar neben dem CongressCenter der Messe Erfurt. Durch die direkte Anbindung ergeben sich neue Möglichkeiten zur Vermarktung der Messe Erfurt im Veranstaltungs-, Tagungs- und Kongressgeschäft. Äußerlich passt sich das neue Hotel in Form, Farbe und Materialität gut in die Messearchitektur ein. Die Architekturlinien des CongressCenters werden durch das Hotel weitergeführt und ergänzt. Der Eingang zum Hotel orientiert sich zur Gothaer Straße und wird damit den Besucherzugang zum Messehaupteingang nicht beeinflussen. Die vorhandene Taxivorfahrt dient zukünftig in etwas veränderter Form als Vorfahrt für das Hotel. Im zukünftigen Hotel ist zudem ein Konferenzbereich für bis zu 250 Personen mit direktem Anschluss zum CongressCenter geplant.




Gera erhält 23 Millionen Euro für Breitbandausbau

GERA – Mit rund 9,2 Millionen Euro fördert das Land den Breitbandausbau in Gera. Mit der Landesförderung werden Bundesmittel in Höhe von rund 13,8 Millionen Euro ergänzend finanziert, die die Stadt aus dem Bundesprogramm „Breitbandausbau“ eingeworben hat. Damit erhält Gera knapp 23 Millionen Euro für den Breitbandausbau. „Durch zahlreiche von Bund und Land geförderte Ausbauprojekte erfährt die Breitbandversorgung in Thüringen derzeit einen enormen Schub. Die Corona-Pandemie hat noch einmal klar aufgezeigt, dass die Breitbandinfrastruktur die Grundvoraussetzung für den Weg in eine digitale Gesellschaft ist. Unser langfristiges Ziel ist die flächendeckende Versorgung Thüringens mit einem Glasfasernetz“, betonte Wirtschaftsminister Wolfgang Tiefensee (SPD) bei der Übergabe der Fördermittelbescheide.

Mit den vorläufigen Zuwendungsbescheiden von Bund und Land startet Gera nun die Ausschreibung für ein Telekommunikationsunternehmen. Durch den flächendeckenden und bedarfsgerechten Ausbau sollen dann über 2479 Haushalte und 52 Schulen Glasfaseranschlüsse mit Geschwindigkeiten von bis zu 1 Gigabit pro Sekunde erhalten. Der Ausbau soll bis Frühjahr 2024 abgeschlossen sein.

Etwa die Hälfte der Förderprojekte im Bundesförderprogramm gelangt derzeit nach langer Planungs- und Ausschreibungsphase zur Vertragsunterzeichnung oder steht kurz davor. So starteten in diesem Jahr unter anderem bereits Sonneberg, Friedrichroda, Erfurt und das Eichsfeld ihre Bauprojekte. Insgesamt erhalten Thüringer Landkreise und Regionen aus dem seit Herbst 2015 laufenden Bundesprogramm Breitband 200 Millionen Euro Förderung. Mit den Fördermitteln werden Investitionen von mehr als 450 Millionen Euro in das Breitbandnetz in Thüringen angeschoben. Der Freistaat Thüringen stellt dafür eine ergänzende Finanzierung von 120 Millionen Euro bereit. Mit dem Ausbau werden rund 100.000 Breitbandanschlüsse in Thüringer Haushalten und Unternehmen neu verlegt oder für höhere Übertragungsraten ertüchtigt.

Auch Schulen und Gewerbegebiete werden im geförderten Ausbau grundsätzlich mit Glasfaser erschlossen, da dort die Bedarfe nach schnellem Internet für eine hohe Zahl an Nutzern besonders groß sind. „Besonders erfreulich sind die Fortschritte bei Bildungseinrichtungen, die digitales Lernen künftig erleichtern sollen“, so Tiefensee.  Mit 900 der knapp 1000 Thüringer Schulen nimmt Thüringen in den laufenden Fördervorhaben des Landes und Bundes den Spitzenplatz unter den Bundesländern ein.“




Kluge Köpfe kommen zu Thüringens Hochschulen

ERFURT – Die Hochschulen im Freistaat sorgen für eine Nettozuwanderung von akademischen Fachkräften nach Thüringen. „Zwar startet rund die Hälfte der Thüringer Hochschulabsolventen ihre berufliche Karriere außerhalb des Landes“, sagte Wissenschaftsminister Wolfgang Tiefensee (SPD) heute während der 2. Thüringer Landeswissenschaftskonferenz im Erfurter Augustinerkloster. Andererseits stammen rund zwei Drittel der Studierenden ohnehin von außerhalb Thüringens – 37 Prozent aus West-, 15 Prozent aus Ostdeutschland und 14 Prozent aus dem Ausland. „Das heißt, unter dem Strich gelingt es uns offenbar, kluge Köpfe außerhalb der Landesgrenzen für Thüringen zu gewinnen“, sagte Tiefensee.

Mit dieser Einschätzung bezog sich Tiefensee auch auf einen Vortrag des Arbeitsmarktexperten und Abteilungsleiters im Thüringer Arbeitsministerium, Prof. Dr Michael Behr, in dem dieser den Beitrag der Hochschulen zur Deckung des Fachkräftebedarfs im Freistaat analysiert hatte. Dessen zentrale These: Trotz der schrumpfenden Schulabgängerzahlen sei es den Thüringer Hochschulen seit Mitte der 90er Jahre gelungen, die Zahl der Studierenden erheblich zu steigern und schließlich auf hohem Niveau zu halten. So hatte sich die Zahl der Studienanfänger in Thüringen zwischen 1995 und Ende der 2000er Jahre von 5.800 auf zeitweise mehr als 11.000 nahezu verdoppelt und liegt seitdem konstant bei knapp 10.000 Studienanfängern pro Jahr. Gleichzeitig war die Zahl der Abiturienten im selben Zeitraum von 8.400 auf knapp 6.000 deutlich gefallen.

„Die Hochschulen sind ein starker Attraktor für gut ausgebildete junge Menschen“, so Behr. „Das macht ihre enorme Bedeutung für die Wirtschaft und den Arbeitsmarkt in Thüringen aus.“ Das gilt um so mehr, als sich das Verhältnis von Studienanfängern aus Thüringen zu solchen von außerhalb Thüringens komplett gedreht hat: Stammten bis etwa zur Jahrtausendwende rund zwei Drittel der Neustudierenden aus dem Freistaat selbst, sind es inzwischen nur noch rund ein Drittel – die überwiegende Mehrheit kommt mittlerweile aus anderen Bundesländern oder dem Ausland zum Studieren nach Thüringen. „Die Hochschulen haben ihre Attraktivität in den vergangenen Jahren also über die Landesgrenzen hinaus in einem wirklich signifikanten Maße gesteigert und so dazu beigetragen, die sinkende Zahl von Schulabgängern mit allgemeiner Hochschulreife zu kompensieren“, so Behr. „Das kann man schon als kleines ‚Thüringer Hochschul-Wunder‘ bezeichnen.“

Dazu beigetragen hat aus Sicht des Wissenschaftsministers nicht zuletzt die jahrelange verlässliche und auskömmliche Hochschulfinanzierung durch das Land. Erst in diesem Monat war die neue „Rahmenvereinbarung V“ unterzeichnet worden, die die Finanzierung und die Entwicklungsziele für die Hochschulen bis 2025 festschreibt. Insgesamt stellt das Land in diesem Zeitraum knapp 2,7 Milliarden Euro für seine Universitäten, Fachhochschulen und die Duale Hochschule bereit – ein kumulierter Aufwuchs um 302 Millionen Euro gegenüber 2020. „Der Mittelaufwuchs von vier Prozent jährlich ist ein klares politisches Bekennt­nis des Landes zum Wissen­schafts­stand­ort Thüringen“, betonte Tiefensee. „Trotz schwieriger Zeiten hat Thüringen mit diesem Kraftakt eine langfristig sichere Perspektive für seine Hochschulen geschaffen.“

Einen Wermutstropfen sieht Arbeitsmarktexperte Behr mit Blick auf die Fachkräftefrage dennoch: „Die Haltequote beim akademischen Nachwuchs könnte noch höher sein, wenn das Beschäftigungssystem im Freistaat insgesamt aufnahmefähiger für Hochschulabsolventen wäre.“ So liegt der Bedarf an Akademikern auf dem Thüringer Arbeitsmarkt bei 14,4 Prozent, im Bundesschnitt bei 18,8 Prozent und in einigen Bundesländern (v.a. den Stadtstaaten Berlin, Hamburg und Bremen sowie Hessen) über 20 Prozent. Dies sei insbesondere eine Folge der insgesamt kleinteiligeren Wirtschaftsstruktur Thüringens, in der sich das Fehlen von Firmenhauptsitzen und Forschungsabteilungen auch in diesen Zahlen bemerkbar mache. „Ein langfristiges politisches Handlungsziel besteht also darin, die Akademisierungslücke im Thüringer Beschäftigungssystem zu überwinden und durch Größenwachstum und eine höhere Forschungsintensität der Betriebe zusätzliche Jobs für Hochschulabsolventen zu schaffen.“

Gerade um die Passfähigkeit von Hochschulausbildung und Wirtschaftsstruktur zu verbessern, hat das Wissenschaftsministerium das Thema Fachkräftesicherung in den Mittelpunkt der diesjährigen Sitzung der Landeswissenschaftskonferenz gestellt. „Es muss uns in den nächsten Jahren noch besser gelingen, Wirtschaft und Wissenschaft miteinander zu verzahnen“, sagte Tiefensee. „Die Entwicklung des Hochschulsystems und der Forschungsinfrastruktur dürfen nicht losgelöst von den wirtschaftlichen Herausforderungen betrachtet werden.“




Land Thüringen hat inzwischen 201 Millionen Euro Corona-Soforthilfe an Unternehmer ausgezahlt

ERFURT – In Thüringen wurden seit Beginn der Corona-Krise rund 51.000 Anträge auf Soforthilfe gestellt, von denen bisher 46.000 bearbeitet worden sind. Dabei wurden mehr als 200 Millionen Euro an Gewerbetreibende und Firmen gezahlt, die durch die Infektionsgefahr und den Lockdown in wirtschaftliche Probleme geraten sind.

Insgesamt wurden in Thüringen nach Angaben des Wirtschaftsministeriums bisher mehr als 51 000 Anträge auf Corona-Soforthilfe gestellt. Davon seien mehr als 46 000 Anträge bereits bearbeitet. Rund 201 Millionen Euro wurden bisher an Selbstständige und Unternehmen ausgezahlt, die durch die Pandemie und die Entscheidungen zur Eindämmung der Infektionsgefahr in wirtschaftliche Not geraten seien.

Wirtschftsminister Wolfgang Tiefensee (SPD) wies indessen Forderungen zurück, weitere Gelder ohne vorherige Prüfung auszuzahlen. Die Soforthilfen seien das Geld der Steuerzahler, und man werde sorgsam damit umgehen. Unterdessen geht die Thüringer Aufbaubank 150 Verdachtsfällen von Betrug in Zusammenhang mit den Corona-Soforthilfen nach.  In 20 Fällen seien die Betroffenen inzwischen angehört worden. Wenn Gelder zu Unrecht kassiert wurden, müssen die Unternehmen die ausgezahlten Beträge zurücküberweisen.




Tiefensee (SPD) schlägt vor, Thüringens Gastronomie schrittweise zu öffnen

ERFURT – Campingplätze, Gaststätten und Hotels in Thüringen sollen an Pfingsten (31. Mai/1. Juni) langsam wieder in Betrieb genommen werden. Das sieht ein Drei-Stufen-Plan von Thüringens Wirtschaftsminister Wolfgang Tiefensee (SPD) vor.  In einem ersten Schritt sollen Campingplätze für Wohnwagen und Reisemobile öffnen. Nach zwei bis drei Wochen sollen dann Restaurants, Cafés und Kneipen unter strengen Hygieneregeln folgen.

Auch die Hotels und Pensionen könnten danach – zunächst für Thüringer – mit der Hälfte der vorhandenen Zimmer beginnen.Im dritten Schritt werden dann Ferienhausanlagen, Ferienlager und Schullandheime öffnen.

Der Plan Tiefensees ist noch nicht Beschlusslage der Landesregierung, sondern sein Vorschlag, wie es funktionieren könne. Fest stehe aber, dass nicht mehr lange gewartet werden dürfe, denn sonst gebe es nicht mehr viel, was geöffnet werden könnte.




Landesaufträge nur bei 10,04 Euro Mindestlohn

ERFURT – Unternehmen, die Aufträge des Landes Thüringen haben wollen, müssen ihren Mitarbeitern zukünftig einen Mindestlohn von 10,04 Euro pro Stunde zahlen. Das hat das Kabinett heute bei der Neufassung des Thüringer Vergabegesetzes beschlossen. Bundesweit beträgt der gesetzliche Mindestlohn seit Jahresanfang 9,19 Euro.

Wirtschaftsminister Wolfgang Tiefensee (SPD, Foto) erläuterte, dass diese Lohnverpflichtung nur für die Branchen gelte, in denen es keine Tarifverträge gebe.