Produktion der Prinzenrolle kommt nach Thüringen
KEMPEN/KAHLA – Vor 150 Jahren erfand der belgische Bäckermeister Edouard de Beukelaer die Prinzenrolle, wie wir gestern aus der Rheinischen Post erfuhren. “Le petit prince fourrée” nannte er damals sein Produkt und widmete es dem Prinzen Philippe. Wir alle kennen den Doppelkeks mit Schokolade dazwischen. Doch nun gibt es gravierende Veränderungen, denn das Unternehmen Griesson – de Beukelaer (“Prinzenrolle”) teilte gestern mit, dass es nach über 60 Jahren das nordrhein-westfälische Kempen verlassen und die Produktion nach Kahla in Thüringen verlegen wird, wo es schon mehrere Standorte der Firma gibt. 270 Mitarbeiter seien betroffen, das Unternehmen arbeitet an einem Sozialplan.
Die Entscheidung weckt Erinnerungen an das Jahr 2003, als der Zwieback-Hersteller Brandt aus Hagen/NRW nach Ohrdruf in Thüringen abwanderte.
Der Plan ist, die Produktion der etwa 35 Millionen Prinzenrollen jährlich bis 2020 schrittweise zu verlagern. In Kahla wird das Unternehmen 100 Millionen Euro investieren. Das Unternehmen teilte mit, man wolle die Logistik näher an die ostdeutschen Produktionsstandorte bringen.
Angeblich sei der Grund für die Entscheidung auch in den fehlenden Expansionsmöglichkeiten am Standort Kempen zu suchen. Mit seinen 2100 Beschäftigten insgesamt erwirtschaftete das Unternehmen 2017 einen Umsatz von gut 500 Millionen Euro. Zum Ergebnis gibt das Familienunternehmen keine Auskunft.
INFO: Griesson – de Beukelaer zählt zu den führenden Unternehmen im europäischen Süß- und Salzgebäckmarkt und produziert jährlich 160.000 Tonnen an den Standorten Polch (Rheinland-Pfalz), Kempen (Nordrhein-Westfalen), Kahla (Thüringen), Ravensburg (Baden-Württemberg) und Wurzen (Sachsen).
Bildquellen
- prinzenrolle_de_beukelaer: de beukelaer